Bei ihrer sechsten Auflage hat die „Brass Wiesn“ erstmals über 10.000 Besucher nach Eching gezogen. Auf dem deutlich erweitertem Festivalgelände spielten an vier Tagen fast 70 Bands Blasmusik der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Neben der Freilichtbühne und dem Festzelt gab es diesmal noch drei Almhütten mit Musikbetrieb.
Gedacht waren die Hütten auch als Regenschutz, aber das erwies sich diesmal als überflüssig – von Donnerstag Nachmittag bis Sonntag Mittag regnete es wohl überall in Oberbayern bis Neufahrn und Oberschleißheim, doch auf die „Brass Wiesn“ fiel kein Tropfen.
Headliner des Programms waren am Freitag die „Spider Murphy Gang“, die sich eigens für die „Brass Wiesn“ mit einem Bläsersatz verstärkt hatten und deren Frontmann Günter Sigl bei der zweiten Zugabe versprach: „Wir kumma jetz jeds Johr!“ Zum zweiten Mal bereits war „La Brass Banda“ auf dem Festival, der Höhepunkt am Samstag.
Die Campingplätze dehnten sich wie das Festivalgelände ebenso so weit wie noch nie. Bald dürfte die „Brass Wiesn“ mehr Besucher haben als Eching Einwohner. Hauptattraktion war mindestens tagsüber der Echinger See, in dem tausende Abkühlung von der Hitze und dem fordernden Ganztagesbetrieb des Festivals suchten – gelegentlich auch mit Blasmusik…
Einmal mehr blieben die vier Tage mit über 10.000 Menschen, zumeist mehr oder wemiger alkoholisiert, außergewöhnlich friedlich. Außer einer Schlägerei am Auftaktabend wurden bei der Polizei nur zwei am See gestohlene Handys aktenkundig. Einen kleineren Unfall gab es, als ein „motorisiertes Sofa“, beliebtes Gaudi-Objekt einer Besuchergruppe, einer 39jährigen über den Fuß fuhr und ihr das Sprunggelenk verletzte.