Anbauten in alle Richtungen möglich

Im Straßenzug zwischen Daitenhausener und Ottenburgstraße darf an die Häuser künftig im Freistil angebaut werden. Nach intensiver Diskussion hat der Planungsausschuss des Gemeinderats einem Hausbesitzer zugestanden, sein Anwesen aufzustocken und mit einem Anbau nach Süden zu ergänzen. Der rund 25 Jahre alte Bauleitplan hatte allen Häusern in der Zeile Erweiterungsmöglichkeiten nur in Ost-/West-Richtung vorgegeben.

Der nachträgliche Plan hatte seinerzeit den in zwei Reihen angelegten Bestand erfasst und potentielle Anbauflächen jeweils in das langgestreckte Grundstück hinein vorgesehen, also für die westliche Zeile nach Osten und die östliche nach Westen. Für kleinere Umgestaltungen waren Toleranzräume von 1,50 Meter eingeräumt worden.

Ein Anwohner an der Ottenburgstraße will nun aber einen 5,40 tiefen und 8,10 Meter langen Anbau nach Süden errichten. Der südlich angrenzende Nachbar hat sich dagegen verwahrt. Auch der Dachstuhl soll angehoben werden. Hier hatte das Rathaus allerdings früher schon Ausnahmen in der Nachbarschaft zugelassen, so dass diese Ausnahmegenehmigung weitgehend unstrittig war.

Sylvia Jung lehnte jegliche Ausnahmegenehmigung ab. „Das konterkariert den Bebauungsplan total“, rügte sie. Das Gemeindebauamt hatte vorgeschlagen, den Anbau zu akzeptieren, aber wenigstens so reduziert, dass er bündig mit der Straßenfassade abschließt; in der Planung bildet der erdgeschossige Anbau ein Vorsprung. Diese Vorgabe wurde mit 7:6 Stimmen abgelehnt. Den Anbau wie beantragt zu genehmigen, wurde mit 9:4 Stimmen abgelehnt.

Mit 8:5 Stimmen wurde schließlich entschieden, den Anbau wie geplant zu akzeptieren, wenn die Nachbarn zustimmen. In der Nachbarschaft werde der Anbau abgelehnt, hieß es aus dem Gemeindebauamt – aber werde er genehmigt, wolle man ähnliche Bauvorhaben einreichen.

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