In der Stammtischrunde hatten sie wieder was beizusteuern zum stündlich bevorstehenden Untergang des Abendlands. Wie schon wieder kilometerlange Flüchtlingskolonnen über den Balkan Richtung Bayern marschieren, mit wieviel Steuermillionen die Asylanten „bei uns“ gemästet werden, wie viele Frauen täglich vergewaltigt werden, was aber alles verschwiegen werden muss – und so weiter, das Übliche.
Und dann das resignierte Kopfschütteln: „In jedem Wirtshaus, wo ich bin, sagen alle das Gleiche. Und trotzdem hamma nur 13 Prozent.“
Das ist jetzt die Übersetzung einer digitalen Filterblase ins Analoge. „Alle“ sagen „überall“ das Gleiche, also muss es doch stimmen! Wenn jetzt an besagtem StaZuReDA (Stammtisch zur Rettung des Abendlands) 15 Leute waren, ist alles beisammen. Mitgewettert haben vielleicht fünf, also sagen wir mal, zehn denken das Gleiche.
Wenn der SäuZuReDA (Säufer zur Rettung des Abendlands) pro Woche in drei Wirtshäuser geht, summiert sich das dann schon auf dreimal zehn – also so was von „alle“.
Insofern dürfte es auch ein völliges Phantom sein, dass sich die Gemeinderäte in Eching vor einer Kommunalwahlliste der AfD sorgen. In der Kommunalpoltik Verantwortung zu übernehmen, ist den „allen“ wesensfremd. Exklusive Wahrheiten verbreiten, schimpfen, kritisieren – das „sagen alle“. Aber was macht man mit einer kommunalpolitischen Fragestellung, an der nicht die Überfremdung schuld ist?
Nein, die AfD und alle ReDA’s regieren weiter ihre Stammtische und Filterblasen, also „überall“, eine Kommunalwahlliste wird es nicht geben.
(weitere Mails aus Eching)