Zum Thema Mobilitätskonzepte und öffentlicher Personennahverkehr hielt die SPD am Freitag im ASZ eine Wahlveranstaltung unter dem Titel “Bus für lau – und alle fahren Auto”. Der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker (SPD) berichtete dabei unter anderem über die Pioniertat der Stadt, das lokale Bussystem gratis anzubieten.
Mit der Einführung der kostenlosen Stadtbusse seien die täglichen Fahrgastzahlen um etwa 130 Prozent gesteigert worden, sagte er. Um den Umstieg vom Auto zu erleichtern, müssten aber auch eine passende Linienführung, ausreichende Haltestellen und angemessene Taktfrequenzen hinzukommen.
Flankiert werde das mit weniger Parkplätzen in der Innenstadt, ausreichenden und sicheren Radwegen, ausgewählten Fußgängerbereichen oder der Bevorzugung von Busspuren. „Der öffentliche Raum muss wieder an die Menschen zurückgegeben werden“, umschrieb Herker die Zielsetzung.
Kreistagskandidat Victor Weizenegger stellte ein Mobilitätskonzept der SPD für den Landkreis vor. Dazu gehörten Expressbusse auf stark frequentierten Strecken, Taktverdichtungen, Fahrradmitnahme in Regionalbussen, Anbindung der Ortsteile mit Midibussen, Kapazitätserhöhung der Bahnstrecke, Modernisierung der Bahnhöfe, Car- und Bikesharing oder Lückenschlüsse im Radwegenetz. „Eine Verkehrswende ohne attraktiven ÖPNV wird es nicht geben können“, betonte auch Herbert Bengler, Landratskandidat der SPD.
Bürgermeister Sebastian Thaler, unter anderem von der SPD als Kandidat zur Wiederwahl nominiert, verwies auf die jüngste Verkehrsumfrage, die einen überdurchschnittlich hohen Radfahranteil am örtlichen Echinger Verkehr ergeben habe. „Das reicht aber nicht“, sagte er.
Leihradstationen oder Carsharing-Stellplätze in den Wohngebieten müssten künftig bei der Bauleitplanung mitgedacht werden, dazu müsse im Nahverkehr eine Ringbuslinie über Dietersheim zur U-Bahn U6 realisiert werden.
Die Referenten des Abends: (v. li.) Sebastian Thaler, Victor Weizenegger, Herbert Bengler und der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker.