Kontakt halten ohne Nähe

Was macht die Volkshochschule, wenn sie keine Kurse veranstalten darf? Totalstopp aller Aktivitäten, Organisieren des Abbruchs, Umstellung des gewohnten Betriebs und schließlich das Ringen um kreative Lösungen: Mit diesem Ablauf sind viele Betriebe, Vereine und Familien in der momentanen „Corona“-Krise konfroniert.

Aus der Vhs hat Leiterin Doris Fähr einen Hintergrundbericht über die Abläufe verfasst:

„Soziale Distanzierung heiß das Gebot der Stunde – zwei Meter Abstand, Berührung tabu und jeder für sich Zuhause. Auch die Vhs musste ihr Programm unterbrechen – weiter weg von der eigentlichen Aufgabe könnte eine Volkshochschule nicht sein.

Was macht nun also eine Einrichtung wie die Vhs, wenn sie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nachkommen darf?

Zunächst galt es natürlich, den Stillstand zu organisieren: Alle Teilnehmenden, alle Kursleiter zu informieren, für Nachfragen da zu sein und alle Aktivitäten im Kursbetrieb einzustellen.

Dann galt es, der teils sehr unübersichtlichen Informationslage Herr zu werden. Wir alle haben erleben müssen, wie schnell eine aktuelle Information überholt sein kann. Wir alle mussten den Alltag neu organisieren und überlegen, wie wir uns und die Kolleginnen auch am Arbeitsplatz schützen.

Wie geht´s nun weiter? Wann geht´s weiter? Fragen, die keiner beantworten kann. Nun ist ein Vhs-Kurs ja auch nicht das Wichtigste in einer Krisensituation. Aber dennoch: Wie können wir versuchen, für die Besucher der Vhs-Veranstaltungen und die Kursleitenden die Situation soweit wie möglich zu erleichtern? Und in Zeiten größer werdender Abstände versuchen, den Kontakt zu halten?

Sehr schnell konnte über den Landesverband der Volkshochschulen ein Online-Programm mit Vorträgen, Seminaren, Gesprächen angeboten werden. Die Vhs Eching hat versucht, dazu breit zu informieren. In der Reihe „vhs.daheim“ werden tägliche Vhs-Veranstaltungen zu den unterschiedlichen Themen kostenlos zugänglich gemacht. Da gibt es – auch diese Woche – Lesungen, Vorträge, Kochkurse, Gymnastikeinheiten und sogar Konzerte.

Auch die Dozenten der Vhs Eching blieben nicht untätig. Da wurde der Sprachkurs ins virtuelle Klassenzimmer verlegt, wurden die Kursteilnehmer über WhatsApp-Videos mit Fitness-Einheiten versorgt. Es wurden Arbeitsaufgaben zum Gedächtnistraining verschickt (im Bild ob. ein Ausriss) – und die Lösungen eine Woche später ebenso.

So konnte durch das tolle Engagement der Kursleiter ein bisschen Distanz überwunden werden und etwas Abwechslung in den schwierigen Alltag gebracht werden. Die Kursleiter haben ebenso wie die Mitarbeiterinnen der Vhs-Geschäftsstelle einiges dazugelernt, der persönliche Kontakt hat dennoch gefehlt.

Wir freuen uns ganz besonders, wenn wir auch im ‚richtigen Leben‘ wieder miteinander lernen, üben, tanzen, kochen, basteln, sporteln und einfach Neues entdecken können!“

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