Produkte des Schweizer Konzerns Medela mit Deutschland-Niederlassung in Dietersheim werden gerade weltweit bei der Versorgung von Covid-19-Patienten eingesetzt. “Weltweit hat sich der Bedarf nach unseren Produkten durch die Pandemie mehr als verzehnfacht,” meldet Thomas Golücke, Geschäftsführer von Medela Deutschland.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf medizinische Vakuumtechnologie. „Human Milk“ bietet Lösungen zum Stillen an und ist führender Hersteller von Muttermilchpumpen. Der Geschäftsbereich „Healthcare“ vertreibt Vakuumtechnologie für den klinischen Einsatz, die nun massiv nachgefragt ist.
Bei einem schweren Verlauf von Covid-19 kann akute Lebensgefahr durch Atemnot entstehen Die Patienten müssen beatmet werden und dabei müssen Sekrete entfernt werden, die sich in den Atemwegen bilden. Hier kommt Medizintechnik von Medela zum Einsatz, um die Sekrete abzusaugen und die Atemwege frei zu halten.
Durch dauerhafte Beatmung kann außerdem die Lunge, gerade bei älteren Patienten, auch kollabieren. Dann muss eine Thorax-Drainage gelegt werden (Bild unt.), um den Unterdruck im Thorax, dem Lungenkörper, wiederherzustellen. Auch hier werden Geräte von Medela eingesetzt, die dazu beitragen, dass die Lunge sich regenerieren und der Patient wieder atmen kann.
Im Bereich der digitalen Thoraxdrainage-Systeme ist „Medela Healthcare“ nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland. Am Schweizer Produktionsstandort (Bild ob.) habe Medela daher die Produktionskapazitäten innerhalb kürzester Zeit auf ein Dreifaches erhöht. Man arbeite im Schichtbetrieb und habe sogar zusätzliches Personal einstellen müssen.
In Dietersheim sind 150 Mitarbeiter beschäftigt, die für Deutschland Vertrieb, Marketing und Service der Geräte leisten. Die Thorax-Drainage ist hier das gefragteste Produkt, das in Dietersheim für die größten Umsätze sorgt. Alle Beschäftigten arbeiten derzeit im Home-Office.
Dort bearbeiten sie nach Darstellung des Betriebs nicht nur Aufträge und Anfragen, sondern stünden auch Ärzten und Pflegekräften für Nachfragen zur Verfügung und führten etwa Schulungen per Video durch. „Als systemrelevantes Unternehmen tun wir alles, damit Patienten auch weiterhin optimal behandelt werden können,“ versichert Golücke.