Inklusives Rathaus für alle!
Wir Grüne halten die Reduzierung von oberirdischen Parkplätzen für einen zukunftsweisenden Schritt, der gerade bei einem öffentlichen Gebäude mit auch repräsentativem Charakter ein großer Gewinn für die Gemeinde ist. Dabei spielt natürlich auch die Optik eine wichtige Rolle – ein Rathaus, das offen im Herz Echings steht, vermittelt den Bürger*innen das Bild einer offenen, zugänglichen Gemeinde für alle. Wir wollen Eching eben nicht von einer Mauer an Autos umgeben, sondern bürgernah, inklusiv, umweltfreundlich repräsentieren. Die Gestaltung der gemeindeeigenen öffentlichen Gebäude bietet dafür ein direktes Mittel.
Damit setzen wir auch die Prioritäten im kommunalen Verkehr neu. Wir beziehen nicht nur Autofahrende in die Planung mit ein, sondern auch Fußgänger*innen und Radfahrende. Wir wollen nicht Autofahrende von der Teilhabe ausschließen, sondern alle anderen miteinschließen. Dafür muss aber notwendigerweise der begrenzte Platz neu verteilt werden.
Die Stellplätze in der Tiefgarage sind zudem weniger gefährlich und halten den fließenden Verkehr nicht durch ständiges Ein- und Ausparken auf.
Auch der Vergleich mit den Auflagen für Bauherrinnen geht fehl. Natürlich muss sich die Gemeinde an den Vorgaben messen lassen, die sie für ihre Bürgerinnen erlässt. Stellplatzvorgaben für bauliche Anlagen Privater jedoch bauen darauf auf, dass gerade im ländlichen Raum der Autoverkehr ein derzeit faktisch notwendiger Bestandteil im Mobilitätskonzept ist. Der ruhende Verkehr ist gerade in der Eigenschaft von Privatbauten als Wohnhäuser angelegt.
Öffentliche Gebäude wie das Rathaus produzieren jedoch keinen ruhenden Verkehr, sondern werden von Bürger*innen besucht. Dadurch entsteht ein Verkehrsaufkommen, dessen Art und Ausmaß gesteuert werden kann. Diese Steuerung nehmen wir durch Planung der Umgebung und auch Stellplätzen in der Tiefgarage vor. Dass dadurch die Gesamtanzahl an Stellplätzen verringert wird, zeigt ebenso, wie die Gemeinde sich weg von einem Schwerpunkt auf motorisierten Individualverkehr und hin zu einem gesunden, fortschrittlichen Verkehrsmix bewegt.
Wer mit dem Auto kommen muss, kann und soll dies weiterhin tun. Aber wer gesündere und umweltfreundlichere Verkehrsmittel nutzen möchte, muss nicht mehr fürchten, statt im Rathaus im Krankenhaus zu landen.
Mit freundlichen Grüßen
Lena Haußmann, Gemeinderätin (Grüne)
Herzlichen Dank an den Gemeinderat für diese Änderung und an Lena Haußmann für ihre ausführliche Lesermail. Wir stimmen ihr in allen Punkten zu und freuen uns sehr über diese richtige und wichtige Entscheidung.
Tina Degel, Meike Sellier, Corinna Ensslin (für WUB)