Trotz des anstehenden Neubaugebiets Dietersheim Süd-Ost verzichtet das Rathaus auf den geplanten Ausbau der Isarstraße in das Gebiet. Die schmale Straße wird lediglich um einen separaten Gehweg ergänzt, der den Verkehr entzerren und Fußgängern und Radfahrern maximale Sicherheit bieten soll.
Auch wenn die neue Siedlung am südöstlichen Ortsrand von Dietersheim eine eigene Zufahrtsstraße südlich der Tankstelle erhalten wird, ist auch die Isarstraße eine Erschließung für das Quartier. Entsprechend war mit der Entwicklung des Viertels geplant, auch die alte, teilweise nur 3,40 Meter breite Straße auszubauen, der nötige Grund wurde vom Rathaus bereits gekauft.
Die konkreten Pläne offenbarten aber nun einen massiven Haken: Alle elf alten Bäume entlang der Straße hätten gerodet werden müssen. Dort wachsen eine uralte Eiche und zehn Eschen, die nach Auskünften von Anliegern 1903 gepflanzt worden und nach Analyse der Gemeindeverwaltung kerngesund seien. Kosten würde der Vollausbau rund 200 000 Euro.
Der Planungsausschuss des Gemeinderats hat sich daher mit 8:2 Stimmen darauf verständigt, die Bäume zu erhalten und statt dem Straßenausbau lediglich jenseits der Baumreihe einen rund 1,70 Meter breiten Gehweg zu ergänzen. Damit würde der Verkehr auf der schmalen Straße schon mal reduziert, an Kosten werden gerade 50 000 Euro erwartet.
Sollte sich der Verkehr nach der vollständigen Realisierung des gerade erst anwachsenden Quartiers als zu massiv erweisen, könne man immer noch nachrüsten, sagte Bürgermeister Sebastian Thaler. Zwar würde dann ein Teil der jetzigen Investition vernichtet, aber gehe er definitiv „nicht davon aus, dass es erforderlich wird“. Schon jetzt sei die Straße „beengt, aber es funktioniert“, sagte Thaler, selbst Anlieger.
Den Vollausbau forderte lediglich die CSU. Bei der Diskussion des Neubaugebiets seien „die Forderungen nach einem Ausbau der Isarstraße massiv gewesen“, erinnerte ihr Sprecher Georg Bartl. Deswegen habe die Gemeinde auch den Grund dafür erworben. Jetzt nichts zu tun, sei „ein schlechtes Zeichen“. Die Bäume zu schonen, sei kein zwingendes Argument, da er „ihre Lebenserwartung nicht mehr hoch“ einschätze. Thaler argumentierte, mit dem Fußweganbau „tun wir nicht nichts, sondern tun das Gebotene“.