Zukunft 2.0.

Der neue Gemeinderat will eine Fortschreibung des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP) anpacken. Einstimmig hat sich der Gemeinderat darauf verständigt, den Prozess zu starten.

Das GEP wurde in seiner Erstfassung 1975 aufgelegt. Die für die Ortsentwicklung entscheidendste Festlegung war die Drosselung des damals gerade explosionsartigen Wachstums auf die heute noch verwendete Marke.

Viel entscheidender aber war die Wirkung als verbindliche Richtschnur für kommende Entscheidungen, Aufgaben und Unwägbarkeiten. Die erste Fortschreibung erfolgte im Jahr 1985, die zweite 2003. 2009 wurde eine Teilfortschreibung zum Themenkomplex Hollerner See/Therme vorgenommen.

Seither aber ist das GEP weitgehend vergessen worden. Auch in zukunftsweisenden Entscheidungen wurde sich nicht mehr darauf berufen, die Inhalte veralteten. In seiner ersten Amtszeit kündigte Bürgermeister Sebastian Thaler dann bereits an, das GEP modernisieren zu wollen.

Alt-Bürgermeister Joachim Enßlin, in dessen Ägide seinerzeit das erste GEP aufgelegt wurde, warb öffentlich für die längst überfällige Fortschreibung. „Ein gemeinsam erarbeitetes Gemeindeentwicklungsprogramm wäre jetzt für die Gemeinde ein Segen“, sagte er angesichts der tiefen Klüfte im Gemeinderat, die sich in den vergangenen Jahren aufgetan hatten.

Nach der Konstituierung des neuen Gemeinderats haben SPD, Grüne und BfE/EM diese Absicht in einen konkreten Antrag gegossen, in dem gefordert wird, das GEP fortzuschreiben und auch „besser zu leben“. Es bestehe „extremer Handlungsbedarf“, heißt es im gemeinsamen Antrag.

Der Gemeinderat will dazu eine externe Moderation einschalten. Geplant ist, das Papier in Sondersitzungen des Planungsausschusses zu entwickeln. Dann soll es in einem Bürgerworkshop diskutiert werden. Bei der Erstauflage vor 45 Jahren hatte jeder Haushalt ein Arbeitsexemplar zugestellt bekommen, der ganze Ort konnte mitreden. Alle drei Jahre soll dann künftig ein Check stattfinden, ob einzelne Passagen aufgefrischt werden müssen.

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