Lesermail zum Artikel „Zu laut gefeiert“

Hallo Herr Binder,

wir können Ihnen bei der Herstellung des Zusammenhangs zwischen dem Bau der Therme und der Ruhestörung durch das Feiern am See nicht ganz folgen.

Wenn wir das richtig verstehen, dann sind Sie der Meinung, dass eine Therme mit 800.000 Besuchern/Jahr generell leiser gewesen wäre als ein paar Jugendliche, die am Wochenende ihren Spaß am See haben wollen? Und mit der Therme hätten die Jugendlichen im übrigen Teil des Sees nicht gefeiert?

Wir sind froh, dass wir den Hollerner See als naturnahen Erholungsort erhalten konnten und der gesamte See (incl. des Areals, das für die Therme hätte herausgenommen werden sollen) für alle Bürger zugänglich ist.

Die Ruhestörung in manchen Nächten durch laute Musik, das Hinterlassen von Müll und das wilde Parken können wir auch nicht gutheißen. Aber das wird sich mit der Zeit bestimmt noch einspielen. Gegen das Feiern ist generell erstmal nichts einzuwenden, wenn andere Gäste nicht gestört werden und anschließend wieder aufgeräumt wird. Wo sollen die Jugendlichen denn hin? Im Ort wäre die Aufregung noch größer. Denken Sie doch mal an Ihre eigene Jugend zurück – ob wir alle da immer alles richtig und nach Vorschrift gemacht haben? Wir plädieren für mehr Toleranz und Rücksicht auf beiden Seiten.

Am Hollerner See sind sich in den letzten Jahrzehnten die Menschen mit verschiedenen Interessen (Badegäste mit und ohne Hund, Fischer, Surfer …) immer in einem respektvollem Miteinander begegnet und konnten den See gemeinsam ohne größere Konflikte nutzen. Der See ist groß genug.
Das würden wir wenigstens im 3. Bauabschnitt (bewachsenes Nord-West-Ufer) gerne so beibehalten.

Michaela Holzer, Gemeinderätin (BfE), und Josef Holzer

Ein Lesermail

  1. Hallo Frau Holzer,

    mein Punkt war der, dass als Ziel immer der ruhige, naturnahe See ausgegeben wurde. Das wurde m. E. aufgrund der geschilderten Situation nicht erreicht. Vielleicht hätte man den See so lassen sollen, denn letztes Jahr war die Situation bei weitem nicht so extrem.

    Ich stimme Ihnen zu, dass „gegen das Feiern generell erstmal nichts einzuwenden ist, wenn andere Gäste nicht gestört werden und anschließend wieder aufgeräumt wird“. Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre.

    Hinsichtlich der Therme muss ich sagen, dass hier unrealistische Schreckensszenarien befördert wurden, um die Bevölkerung gegen das Projekt aufzuwiegeln. Niemand wollte hier eine Therme à la Erding. Ein mittelgroßes Business-/Wellnesshotel mit großzügigem Wellnessbereich (Tageskarten für Nicht-Hotelgäste aus Eching und Unterschleißheim; keine überregionale Strahlkraft) wäre m. E. ideal gewesen. Offenbar ist auch BGM Thaler der Ansicht, dass durch eine kommerzielle Nutzung die soziale Kontrolle am See verbessert und damit Feierauswüchse verringert werden könnten. Aber nun gut, das Thema ist durch.

    Erinnert mich aber irgendwie an das Gezeter um das Boardinghouse. Auch hier wurden Schreckenszenarien entworfen. Ist doch ein hübsches Ensemble geworden. Wo soll dort eigentlich dieser schreckliche „Turm“ sein?

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