Bürgermeisterei in der Familie

Während des Urlaubs von Bürgermeister Sebastian Thaler war Zweite Bürgermeisterin Stefanie Malenke (Bild ob.) nun erstmals als Rathauschefin im Einsatz. „Das macht echt Spaß“, berichtet sie, „wobei ich die Verantwortung, die auf so einem Amt lastet, trotz Vertretung und ruhiger Sommerzeit mehr als ahnen kann.“ Sie habe „echt Respekt“ vor der Aufgabe.

Bürgermeister liegt bei Stefanie Malenke (SPD) übrigens in der Familie: Ihr Vater Sepp Hobmeier war sechs Jahre lang Bürgermeister in ihrer Heimatstadt Pfaffenhofen. 1984 wurde er als Kandidat der Freien Wähler ins Amt gewählt. In seiner Amtszeit bildeten FW und SPD ein Bündnis im Stadtrat, Hobmeiers Stellvertreter kam von der SPD.

„Natürlich ist mein Vater politisch ein sehr großes Vorbild für mich“, sagt Malenke über die familiäre Vorprägung. Politik auf jeder Ebene sei in der Familie Hobmeier immer ein Thema gewesen. Als Kind habe sie sich als Tochter des Bürgermeisters „manchmal ein bisserl exponiert empfunden, besonders in Wahlkampfzeiten“.

Das eigene Interesse an kommunalpolitischen Zusammenhängen sei „schleichend, dafür aber umso nachhaltiger“ gekommen, erzählt die Tochter. Sie habe es damals so erlebt, dass vom politischen Gegner „mit meinem Vater in beiden Wahlkämpfen und auch während der Amtszeit nicht gerade zimperlich umgegangen worden ist“, und habe daher die Kommunalpolitik zunächst für sich abgehakt.

Jetzt hat sie zumindest ihre Lehren aus dem Erleben des Vaters im Gepäck: „Achtsam und respektvoll miteinander umzugehen, sollte in meinen Augen immer erste Priorität sein.“ Malenke betont, sie habe am kommunalpolitischen Vorbild ihres Vaters „insbesondere bewundert, wie er sich stark für Themen eingesetzt hat, weil sie ihm wichtig waren, und er nie taktiert hat.“

Der 85jährige Pfaffenhofener Alt-Bürgermeister zeigt sich über das Amt der Tochter „schon sehr stolz“. Bei ihrer Vereidigung als Gemeinderätin 2014 saß das Ehepaar Hobmeier selbstverständlich unter den Besuchern, beim Amtseid als Zweite Bürgermeisterin verhinderte das Corona.

Dass seine jüngere von zwei Töchtern eine derartige kommunalpolitische Karriere hinlegen könnte, sei „damals eher schwer vorstellbar gewesen“, schmunzelt der Papa. Mit Ratschlägen im Detail halte er sich zurück, versichert er, zum kommunalpolitischen Engagement habe er ihr allerdings definitiv zugeraten: „Du machst genau das Richtige.“

Weitere Ambitionen in Richtung Bürgermeisteramt wie der Papa schließt die dreifache Mutter definitiv aus: Nachdem der jüngste Sohn nun erst fünf Jahre ist, liege der Hauptfokus nach wie vor auf der Familie: „Außerdem haben wir in Eching einen sehr guten Bürgermeister, der noch sehr jung ist, da sind noch einige Amtsperioden drin…“

Wahlkampfprospekt des Kandidaten Sepp Hobmeier 1984 mit (v. li.) den Töchtern Gabriele und Stefanie und Ehefrau.

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