Nach Monaten könnte nun der Sportbetrieb der Breitensportvereine wieder starten – wenn dafür Hallen zur Verfügung stünden. In Eching aber gebe es laut Klage des SCE bis heute kein taugliches Hygienekonzept, das die aktuellen Vorgaben berücksichtige.
„Die Lockerungen, die seit dem 8. Juli bayernweit gültig sind, sind im Echinger Rahmenhygieneplan bis heute nicht umgesetzt worden“, monieren die Abteilungsleiter Handball, Bastian Winkler, und Turnen & Fitness, Tobias von Wangenheim. Man habe das Gefühl, dass die Vereine in der schwierigen Situation vom Rathaus „bisher eher behindert werden“.
Die Stellungnahme im Wortlaut:
„Hiermit möchten wir uns bei unseren Vereinsmitgliedern für die derzeitige unsichere Situation, was die Wiederaufnahme unserer Sportangebote angeht, entschuldigen. Wir Abteilungsleiter des SC Eching tun unser Möglichstes, sprechen uns untereinander sowie auch mit den weiteren Nutzern der Hallen ab und erstellen Stundenpläne für alle gemeindlichen Hallen, die den derzeitigen Regeln der Gemeinde Rechnung tragen.
Seit Mitte Juni war es in Eching nach der Corona-bedingten Schließung sämtlicher Sporthallen den Sportvereinen wieder möglich, ihren Mitgliedern Sportbetrieb anzubieten – zwar aufgrund der geltenden Regeln stark eingeschränkt, aber immerhin.
Seitens der Staatsregierung wurden in der Folgezeit bis Mitte Juli einige Lockerungen der Auflagen für den Hallensport in Bayern verkündet: so zum Beispiel bei der Höchstdauer einer Trainingseinheit (60 Minuten) und der Maximalanzahl der Teilnehmer (20 Personen).
‚Für ganz Bayern? Nein! Eine unbeugsame Gemeinde in der Münchner Schotterebene hört nicht auf, der Bevormundung durch die Staatskanzlei Widerstand zu leisten. Das Leben ist nicht leicht für die SCE-Abteilungsvorstände von Handball, Turnen & Fitness…‘
Wir würden uns wünschen – ja, eigentlich erwarten -, dass wir hier seitens der Gemeinde zumindest unterstützt würden. Wir müssen aber feststellen, dass wir bisher eher behindert werden: Die Lockerungen, die seit dem 8. Juli bayernweit gültig sind, sind im Echinger Rahmenhygieneplan bis heute nicht umgesetzt worden.
Ob daran die völlig überraschend gekommenen Sommerferien Schuld sind? Zwischenzeitlich wurde dann bis Ende August eine Überarbeitung zugesagt. Aber da hat man wohl übersehen, dass in den Sommerferien auch Mitarbeiter des Rathauses im Urlaub sind und eine Vertretungsregelung dort offensichtlich nicht existiert.
So wurde im Rathaus also wohl erst am Montag, den 7. September, über ein aktualisiertes Rahmenhygienekonzept beraten. Herausgekommen ist: ein Geheimnis. Auf Nachfrage heißt es aus dem Rathaus, das neue Konzept müsse ja noch vom Bürgermeister unterschrieben werden, bevor es veröffentlicht werden könne.
Man könnte – rein theoretisch – den Vereinen und sonstigen Nutzern der Hallen, unter anderem die Vhs, schon vor dem Vollzug der Unterschrift etwas zum neuen Konzept mitteilen, damit diese planen könnten. Warum dies nicht möglich ist? Für uns ein Rätsel.
Am Dienstag nun wurde auch der Wettkampfbetrieb seitens der Staatsregierung freigegeben. Für die Abteilung Handball des SC Eching bedeutet dies, dass nun schnellstens mit einem regulären Mannschaftstraining begonnen werden muss und ein Rahmenhygienekonzept verabschiedet wird, welches einen regulären Spielbetrieb wie in vielen anderen Gemeinden auch zulässt.
Eching bemüht sich darum, eine faire Gemeinde sein – es wäre schön, wenn das auch die Sportvereine merken würden.
gez. Bastian Winkler, Vorsitzender SC Eching, Abteilung Handball, Tobias von Wangenheim, Vorsitzender SC Eching, Abteilung Turnen & Fitness.“
Lösungen statt Kompromisse,
so könnte man das das konstruktive Meeting mit der Gemeindeverwaltung vergangene Woche nennen. Raus kam am Ende eine gemeinsame Vertrauensbasis, auf die wir zukünftig aufsetzen können, und es wurde die Grundlage geschaffen, damit nicht nur die Handballer des SC Eching e.V. den Spielbetrieb wie erwartet umsetzen können.
An dieser Stelle können wir uns nur bei allen Beteiligten und besonders bei Frau Obermaier für diesen neutralen und sachlichen Austausch bedanken. Natürlich wurde es auch beiderseitig mal emotional, aber wo Corona eine Rolle spielt, da sind Emotionen halt nicht weit entfernt. Und am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen mit persönlichen Empfindungen und wo das persönliche Verantwortungsbewusstsein auch eine Rolle spielt.
Es galt, einen Rahmen zu schaffen, der im Einklang mit den Möglichkeiten steht und auch im Einklang mit der Vernunft. Und dies ist uns in beiderlei Hinsicht sehr gut gelungen und es zeigte sich, dass beide Seiten bereits ein gemeinsames Verständnis über die aktuelle und kommende Situation haben.
Dass wir als Veranstalter bzw. als Verein Verantwortung übernehmen müssen, steht außer Frage. Und in Sachen Corona und Hygieneschutz wollen wir Transparenz schaffen. Hierbei geht es nicht nur darum, unsere Mitglieder aufzuklären, sondern ebenso die Gastmannschaften und deren Eltern und ebenso unsere Gemeindeverwaltung. Hier ist es uns wichtig, mitzuteilen, welche Schutzmaßnahmen wir in Betracht ziehen müssen, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.
Die Verantwortung liegt nun bei uns, um das entgegengebrachte Vertrauen nicht zu enttäuschen, und wir freuen uns auf eine weitere enge Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung.
Klarstellung:
Der erste Absatz des Artikels könnte so gedeutet werden, dass bis heute kein Hallensport in Eching möglich sei. Tatsächlich hat die Gemeinde Eching zum 22. Juni ihre Sporthallen geöffnet, sodass seitdem – nach den damals geltenden Vorgaben der Staatsregierung – Hallensport wieder möglich ist.
Wir kritisieren jedoch, dass die seitdem seitens der Staatsregierung vorgegebenen Lockerungen von der Gemeinde in ihrem für uns Sportvereine relevanten Rahmenhygieneplan nicht umgesetzt wurden. Diese Lockerungen der Staatsregierung traten zum 8. Juli, also vor über zwei Monaten, in Kraft.
In der letzten Woche erreichte uns eine Information der Gemeinde, in der die Umsetzung mit Wirkung zum 21. September in Aussicht gestellt wurde.
Tobias v. Wangenheim