Lesermail zu den Artikeln „Rathaus denkt jetzt ans Klima“ und „Verpflichtung auf Werteorientierung?“

Nun hat es also „nur“ ein halbes Jahr gedauert von der publikumswirksamen Ankündigung bis zur Umsetzung dieses an sich natürlich richtigen Gedankens. Deutlich schneller also als bei der Digitalisierung…

Das Zitat von GR Gürtner „Die Gemeinde sammelt mehr Zertifikate und Abzeichen als die Pfadfinder“ zur neuesten Idee, dass sich die Gemeinde zur „Gemeinwohl-Ökonomie“ zertifizieren lassen sollte, ist wohl auch so zu verstehen: Bevor man sich entschließt, hier noch ein Zertifikat zu sammeln, sollte man sich doch erst einmal ernsthafte Gedanken machen, was das denn in der Konsequenz heißt. Wenn man sich die Matrix anschaut, die für die Zertifizierung zu erfüllen ist, sieht man m. E. schnell, dass manches nicht gerade leicht umzusetzen ist, anderes so allgemein formuliert ist, dass man auch ewig diskutieren kann, was denn damit gemeint sein soll. Die nächste Frage ist dann, wer denn hier überhaupt über die Erfüllung der Matrix wacht und wie definiert wird, ob die einzelnen Punkte erfüllt werden?

Noch wichtiger: für wen gilt denn die Matrix? Nur für die Gemeinde(verwaltung)? Für jeden Bürger auch persönlich? Für die Unternehmen?

Zunächst sollte man einmal überprüfen, ob die Gemeindeverwaltung nach den Prinzipien dieser Matrix arbeiten könnte und von wem dies dann überprüft bzw. zertifiziert werden würde. Schaut man sich auf der Website der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung einmal an, wie die Zertifizierung auf Gemeinde-Ebene angegangen werden sollte, heißt es z. B.: „Üblicherweise werden die Rahmenbedingungen in der Kommune von Fachleuten in der Kommunalverwaltung ausgearbeitet und vom zuständigen politischen Gremium verabschiedet.“

Haben wir in Eching diese Fachleute im Rathaus? Und wenn ja, sind diese tatsächlich aktuell so schlecht mit Arbeit ausgelastet, dass sie diese Rahmenbedingungen locker aus dem Ärmel schütteln können? Oder haben wir in Eching gerade so viel Geld übrig, dass wir diese Fachleute einstellen können?

Liebe Gemeinderäte, bitte denkt dieses Mal erst einmal darüber nach, wie ihr das umsetzt, bevor ihr es beschließt!

Mit besten Grüßen,
Tobias v. Wangenheim

Lesermail verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert