Dr. Joachim „Jockel“ Enßlin, Ehrenvorsitzender des Vereins „Älter werden in Eching“, ist tot. Völlig unerwartet und für viele überraschend verstarb der Ehrenvorsitzende in der vergangenen Woche.
Bereits im Jahre 1985 begann in Eching die Grundsatzdiskussion um ein Seniorenzentrum. Ein Jahr später erstellte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen ein umfangreiches Positionspapier. „Jockel“ war zu diesem Zeitpunkt bereits Bürgermeister und intensiv in dieses Thema eingebunden.
Im Mai 1989 wird in Eching der Verein „Älter werden in Eching“ gegründet und der erste Rahmenvertrag vom Ersten Vorsitzenden Dr. Georg Burger und dem Bürgermeister der Gemeinde Eching, Dr. Joachim Enßlin, unterzeichnet.
In den kommenden Jahren etabliert sich die mittlerweile weit über die Grenzen Eching hinaus bekannt gewordene soziale Einrichtung, immer begleitet durch den Bürgermeister, den weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt gewordenen „roten Jockel“, Dr. Joachim Enßlin.
Die offizielle Grundsteinlegung des heutigen Gebäudes erfolgte im Jahre 1992 und ein Jahr später wird Dr. Joachim Enßlin zum ersten Vorsitzenden des Vereins „Älter werden in Eching“ gewählt.
Die Tagung „Unterstützes Wohnung für Senioren in Eching“ zieht im gleichen Jahr über 100 Fachkräfte an und „Jockel“ wirbt in launigen, aber auch fordernden Worten, für Aufgaben und die Zielsetzung des Vereins. Wie überhaupt die rhetorischen Fähigkeiten des Verstorbenen meist gelobt, vom Gegenüber aber gefürchtet waren.
Im Jahr 1995 eröffnete die damalige Staatsministerin Barbara Stamm mit einer Festrede das ASZ. Das Bayerische Fernsehen, der Bayerische Rundfunk, das ZDF und sogar der Westdeutsche Rundfunk berichteten in mannigfaltigen Sendungen vom Verein, dem ASZ und der dahinter stehenden Idee. Redegewandt erläuterte der Vorsitzende Dr. Enßlin die Vorzüge der Grundidee des Jahres 1985.
Bis heute übrigens ist, wie bereits erwähnt, die Grundidee unseres ASZ bundesweit verbreitet worden und hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Auch in verschiedenen Publikationen, so zum Beispiel der Bertelsmannstiftung und des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, wird das Echinger Projekt als Beispiel gebend genannt und publiziert.
Im Jahre 1999 wird Dr. Rolf Lösch zum Vorsitzenden und Dr. Joachim Enßlin aufgrund seiner Verdienste um das ASZ zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Auch wenn unser Ehrenvorsitzender in der Folgezeit sich anderen Aktivitäten zuwandte, so war er doch mit seiner Familie immer in Eching zuhause, spielte Tennis, nahm an vielerlei Ereignissen teil und stand dem Verein immer hilfreich zur Seite, wenn es erforderlich erschien.
Viele hatten nicht nur ein gutes kollegiales Verhältnis, vielen von uns war er zum Freund geworden und er hatte für jedermann ein offenes Ohr. Gudrun, seine ihm sehr lange mit Liebe verbundene Ehefrau und seine beiden Töchter, Corinna und Katja, bildeten das Refugium, aus dem Jockel Kraft schöpfen konnte.
Dr. Enßlin war ein hoch angesehener und respektierter Bürgermeister, ein ausgezeichneter Verwaltungsjurist und ein Mann, der mit seiner Kompetenz, Intelligenz und Rhetorik beeindruckte und jahrzehntelang dem ASZ und seinem Trägerverein „Älter werden in Eching“ vor-, nahe- und beistand.
Wir werden Joachim „Jockel“ Enßlin immer ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Älter werden in Eching e.V.