Die Mitteilung der „betriebsbedingten“ Schließung der ASZ-Sozialstation in Eching am internationalen Tag der Pflegenden unterstreicht das „außergewöhnliche Taktgefühl“ der Geschäftsführerin und Grünen-Gemeinderätin Lebich. Der vor kurzem verstorbene ehemalige Bürgermeister Dr. Joachim Enßlin wird sich im Grabe umdrehen!
Viele Echinger wissen heute noch, wie das ASZ eröffnet wurde, wie viele Delegationen seitdem da waren und das ASZ/MGH als ein Vorzeigeobjekt in der Presse und der Welt dargestellt wurde. Wie sieht die Realität aus? Blanker Zynismus gegenüber all denen, die geglaubt haben, dass alles korrekt abläuft. Warum hat man kein Personal entwickelt und qualifiziert? Warum hat man nicht vorausschauend für entsprechende Rahmenbedingungen hier gesorgt?
Welcher soziale Träger kann – oder wird – die Sozialstation im ASZ übernehmen, wie Gertrud Wucherpfennig meint? Woher soll denn der neue Träger das Personal hernehmen, wenn „der Markt für Pflegepersonal völlig leergefegt ist und es keine qualifizierten Bewerbungen gibt“, wie Siglinde Lebich behauptet?
Eine Verschärfung der Situation in der Pandemie ist keine glaubhafte Begründung dafür, dass die Sozialstation geschlossen wird. Dass Pflegepersonal an allen Ecken und Enden seit Jahren fehlt, ist nichts Neues. Fakt ist, dass bei einem privaten Pflegedienst in Eching zuverlässiges und kompetentes Personal seit vielen Jahren angestellt ist und seit Jahrzehnten eine sehr gute Arbeit leistet. Das zeugt von einem soliden und fairen Umgang mit Menschen und einem wirklich guten Betriebsklima.
Dass für die Sozialstation jetzt jede Hilfe zu spät kommt, ist untragbar.
Die jährliche Bezuschussung in Höhe von ca. 480 000 € für den Betrieb des ASZ/MGH ist von der Gemeinde im Haushalt immer eingestellt gewesen, daran dürfte es also nicht liegen. Warum erfährt der Gemeinderat eine Entscheidung mit einer solchen Tragweite aus der Presse? Was hat der Bürgermeister unternommen, um dieses Desaster abzuwenden?
Der Bürgermeister muss Rede und Antwort stehen, den Gemeinderäten und den Echinger Bürgern.
Dr. Irena Hirschmann