Sehr geehrter Herr Bachhuber,
es spielt überhaupt keine Rolle, wer eine eventuelle Straftat bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft anzeigt und welches Parteibuch der Anzeigeerstatter hat (es sei denn, man will den angeblichen Straftäter wegen dessen anderer Parteizugehörigkeit verleumden, was wiederum eine Straftat ist (strafbar nach § 187 StGB)).
Warum die von Sebastian Thaler verursachte, mindestens grob fahrlässige Sachbeschädigung eines PKWs mit seinem Mountainbike 2018 und die bis dato ausschließlich von der Gemeinde per mehrheitlichem Gemeinderatsbeschluss übernommenen Kosten stets nicht-öffentlich behandelt wurden und dem GR-Mitglied Heinz Müller-Saala (FDP) die Kostenaufstellung vorenthalten wird, bleibt ein Rätsel.
Dass Sebastian Thaler kein Interesse an einer breiten Öffentlichkeit haben dürfte, liegt auf der Hand. Umso mehr sind seine Bgm.-Stellvertreter Stefanie Malenke (2. Bgmin., SPD) und Leon Eckert (3. Bgm., B.90/Die Grünen) gefordert, maximale Transparenz in die Geschichte(n) zu bringen.
Dass die „bunte“ Koalition im GR bei der Radl-Geschichte keine gute Figur abgegeben hat (die haben sich bekanntlich von Thaler allesamt leicht hinters Licht führen lassen, indem sie der Kostenübernahme leichtfertig zugestimmt haben), steht außer Frage.
Und bei der Immobilien-Geschichte (Thalers Kauf von einer (oder sind es zwei?) Eigentumswohnung(en) von einem über 90-Jährigen deutlich unter Marktwert) stellt sich die Frage, ob Thaler, wie von ihm behauptet, als Privatperson gehandelt hat (bekanntlich behauptete er bei der Radl-Geschichte (lt. Gerichtsurteil zu Unrecht) genau das Gegenteil), darf bezweifelt werden: Nach meinem Kenntnisstand besuchte Sebastian Thaler den mittlerweile verstorbenen Herrn anlässlich seines 90. Geburtstags als 1. Bürgermeister im ASZ/Mehrgenerationenhaus, um im Namen der Gemeinde Eching zu gratulieren. Falls der erste Kontakt mit dem Senior so zustande kam und bereits dort der Immobilienerwerb von Thaler thematisiert wurde, handelt es sich keineswegs nur um eine Privatangelegenheit, sondern auch hier besteht öffentliches Interesse an Aufklärung.
Mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück
Sehr geehrter Herr Langenstück,
ich bezweifle, dass vom Zweiten/Dritten Bgm. eine Transparenzoffensive kommen wird. Damit würden diese ja ihrem Bgm., mit welchem sie zusammen die Genehmigung der privat veranlassten Kosten durchgedrückt haben, in den Rücken fallen. Wer hat eigentlich die Sitzung, in welcher die Kosten verabschiedet wurden, geleitet? Vermutlich war dies einer der beiden Stellvertreter…
Sollte die These, dass die Gemeinde Eching als Begünstigte im Testament des 90-Jährigen gestanden hat und das Ehepaar Thaler dem Verstorbenen die Wohnung/en zuvor abgeluchst hat, stimmen, dann kann in keinster Weise mehr argumentiert werden, dass es sich um eine Privatangelegenheit handelt. Denn dann wäre vorsätzlich versucht worden, die Gemeinde zu schädigen bzw. deren Erbe zu ergaunern. Es wäre somit im übertragenen Sinne den Wählerinnen und Wählern bewusst ein Schaden zugefügt wurden – vom ihrem gewählten Vertreter! Ich habe dies bewusst im Konjunktiv formuliert, da dies natürlich verifiziert werden muss.
Vielen Dank an Herrn Wende für das Teilen der Informationen. Dies war sehr aufschlussreich und hat ein wenig Licht ins Dunkle gebracht. Die Tatsache hinsichtlich des Testamtens war mir und wie vermutlich der Mehrheit der anderen Bürger/innen nicht bewusst. Danke Herr Wende, dass sie dem Appell von Herrn Bachhuber nachgekommen sind. Jetzt wäre es doch zu wünschen – im Sinne einer guten Pressearbeit -, dass die Presse die in dem Leserbrief von Herrn Wende aufgestellten Thesen/Fragen verifiziert und recherchiert. Die möglicherweise Hinterbliebenen des Verstorbenen wären doch ein guter erster Anlaufpunkt. Diese sind vermutlich auskunftsfreudig und haben möglicherweise auch Einblick in das Testament. Herr Wende muss seine Informationen ja auch von irgendjemanden erhalten haben. Kein Mensch denkt sich solche Theorien aus, zumal er weiß, dass bereits ohnehin die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Ich hoffe, dass die Pressevertreter/innen aktiv werden/recherchieren und nicht darauf warten, dass Ihnen die Informationen via öffentlicher Statements der Staatsanwaltschaft/Gemeinde zugeflogen kommen. Über solche Sachverhalte sachlich und gut recherchiert berichten zu können, sollte doch ein Geschenk für jeden Journalisten sein…
Mit freundlichen Grüßen
Marion Neuhauser