0,2 Prozent Bürger versammelt

Gerade 46 Besucher interessierten sich am Donnerstag für die Bürgerversammlung im Saal des Bürgerhauses. Darunter waren sechs Gemeinderäte und drei Presse-Berichterstatter, so dass dem Jahresbericht aus der Gemeindeverwaltung rund 0,2 Prozent der Gemeindebürger folgten.

In seinem 90minütigen Referat stellte Bürgermeister Sebastian Thaler die gerade laufenden Ausweisungen für neues Bauland vor. In Bildern präsentierte Thaler das neue Rathaus, die sanierte Tiefgarage unter dem Bürgerplatz, die neuen Fahrradständer am Bahnhof und den Neubau der Tennishalle als größte Projekte des Jahres vor.

Das Rathaus werde „im Kostenrahmen“ liegen, kündigte er an. Die Sitzungen des Gemeinderats und seiner Ausschüsse würden weiter im Bürgerhaus abgehalten, da wegen der Pandemie-Vorgaben im neuen Sitzungssaal maximal sieben Zuschauer zugelassen werden könnten.

Neu ist auch die Zertifizierung der Gemeinde als „Fairtrade“-Kommune. Gerade im Aufbau ist ein Klimabeirat, der zusammen mit der neuen Klimaschutzmanagerin im Rathaus ein nachhaltiges Klimakonzept für den Ort entwickeln solle. Auftaktveranstaltung ist am Samstag, 6. November, mit einem öffentlichen Workshop für Interessierte.

Nach der eindeutigen Absage für eine Verlängerung der U-Bahn U6 nasch Eching oder Neufahrn in der aktuellen Bedarfsstudie sei zumindest „deutliche Bewegung in den Busverkehr gekommen“, freute sich der Bürgermeister. Eching werde von einer neuen Express-Buslinie erreicht, dazu gebe es Taktverbesserungen. Zudem ist ab dem nächsten Fahrplanturnus eine Ringstrecke über Dietersheim zur U6 geplant.

Die spektakuläre Durchsuchung des Rathauses durch die Staatsanwaltschaft im Juli und die beiden laufenden Ermittlungsverfahren gegen den Bürgermeister fanden weder in Thalers Jahresbericht noch in den Nachfragen die geringste Erwähnung.

2 Lesermails

  1. Solange die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in beiden schwebenden Verfahren gegen den 1. Bgm., Herrn Thaler, nicht zum Ergebnis kommen, dass die im Raum stehenden Verdächtigungen (1x Untreue, 1x Wucher) substanzlos sind, interessieren mich die Ausführungen von Herrn Thaler auf einer Bürgerversammlung nicht. Ich höre grundsätzlich nur Leuten zu, bei denen ich mir sicher sein kann, dass sie integer sind und nicht zur Märchenbildung neigen.

    An Herrn Josef Gerber: Ob ein Verfahren eröffnet wird oder nicht, entscheidet die Staatsanwaltschaft auf Grundlage des geltenden Strafrechts und nicht danach, ob irgendein Bürger die Verfahrenseröffnung wünscht. In einem Punkt gebe ich Ihnen recht: Es wäre wünschenswert, wenn die Entscheidung, ob in einem oder in beiden Verdachtsfällen gegen Thaler tatsächlich strafbares Handeln unseres 1. Bgms. vorliegt oder nicht, bald von der Staatsanwaltschaft getroffen wird (Zeit wird´s).

  2. Verehrter Herr Bachhuber,

    der morgige Artikel in der SZ (von Vinzenz Neumaier) sagt es mehr als deutlich, dieser Bürgermeister ist nicht mehr tragbar. Der Imageschaden für die Gemeinde ist riesig.

    Bleibt zu hoffen, dass die Staatsanwaltschft jetzt schnellstens das Verfahren eröffnet.

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