Lesermail zum Artikel „Aufträge an Schwager ‚zum Vorteil der Gemeinde‘“

Ich denke nicht, dass die Justiz die (direkte) Befugnis hat, einen Bürgermeister abzusetzen.

Es geht doch mittlerweile in erster Linie nicht um die Frage, ob die in der Diskussion stehenden Handlungen des BM justiziabel sind oder nicht. Wenn man davon ausgeht, dass die in den diversen SZ-Artikeln beschriebenen Vorgänge und die Äußerungen von Frau Malenke und Herrn Bimesmeier nicht allesamt nur frei erfunden sind, dann stellt sich doch die Frage nach der Moral des Bürgermeisters. Wäre alles frei erfunden, hätte sich Herr Thaler ja längst erklären und alle Vorwürfe zurückweisen können, anstatt sich hinter dem Rat seiner Rechtsanwälte zu verstecken und gar nichts zu sagen. Ob die ihm auch geraten haben, sich nicht einmal mit einem Satz des Bedauerns über die derzeitige Situation, in der sich die Gemeinde Eching dadurch nun schon seit Monaten befindet, an die Bürger der Gemeinde zu wenden, oder ob ihm das einfach nur egal ist, wissen wir nicht.

Was wir aber inzwischen wissen ist, dass er das Amt des Echinger Bürgermeisters nicht als „erstrebenswert“ ansieht und für unterbezahlt hält. Diese Äußerungen kann man erstens als Beschädigung seines eigenen Amtes ansehen, zweitens als einen Tritt vor mindestens ein Schienbein eines jeden Echingers.

Nein, Herr Thaler ist wahrlich kein neuer Enßlin! Das war ja die Hoffnung derer, die Herrn Thaler ganz wesentlich zu seiner ersten Kandidatur überredet hatten. Für diese Einsicht braucht es keine Gerichtsurteile.

Tobias von Wangenheim

Ein Lesermail

  1. Sehr geehrter Herr von Wangenheim,

    stimmt: In der SZ, Regionalteil Freising, äußerte sich Thaler kürzlich tatsächlich so, dass er ein Bürgermeisteramt als „nicht erstrebenswert“ und für „unterbezahlt“ hält (habe die Printausgabe davon aufbewahrt).

    Auf Thalers Homepage hört sich das jedoch ganz anders an: https://sebastian-thaler.de/transparenz/
    Wobei man wissen muss, dass sein Internet-Auftritt zum Thema „Transparenz“ schon wesentlich älter ist als sein SZ-Interview vom vergangenen Monat.

    Da fällt mir nur das berühmte Adenauer-Zitat „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ ein.

    MfG
    Guido Langenstück

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