„Vada a Bordo, Cazzo!“ schrieben wir bereits einmal, denn dies befahl der damalige Hafenkommandant dem fabelhaften Kapitän Francesco Schettino über Telefon, nachdem dieser heldenhafte Kommandant eines Kreuzfahrtschiffes als einer der ersten in ein Rettungsboot gefallen war und die Evakuierung seines Schiffes dann vom sicheren Ufer aus beobachtete und lenkte.
In Eching gestaltetet sich die Situation etwas anders. Während das SPD-Schiff unrettbar versinkt und Herr Thaler sich weigert, den Grund für das Sinken zu beseitigen und seinen Hut zu nehmen, verlassen hier nacheinander zweiter Offizier Malenke und dritter Offizier Eckert sowie jetzt der Obersteuermann Carsten Seifert das Schiff, bzw. kündigen das Verlassen desselben an.
Herr Thaler sieht eine politisch motivierte Hetzkampagne als Grund für den desaströsen Zustand der Gemeinde und weigert sich, verantwortungsbewusst vorzugehen und die Konsequenzen zu tragen.
„Das Boot ist nicht zu halten“, sagte der LI in „Das Boot“. „Klar bei Tauchrettern, Klarmachen zum Aussteigen“ wäre jetzt die Devise. Auf eine Schaufel Sand unter dem Kiel dürfte die Gemeinde Eching ebenso vergeblich warten wie die Katholische Kirche ob deren Skandalen.
Im Italienischen ist die Redewendung „Fare lo Schettino“ zum geflügelten Wort für besondere Feigheit geworden, in Eching würde man sich wünschen, dass Herr Thaler Schettinos Beispiel folgt und gleichfalls das Schiff verlässt.
Annette und Dr. Andreas Erb
Liebe Familie Erb,
ich habe Ihre Leserbriefe bislang immer gerne gelesen, da Sie wohl zu formulieren wissen und es auch verstehen, die eine oder andere Pointe zielsicher zu setzen. Auch hinsichtlich Ihrer Kritik an Herrn Thaler stimme ich weitgehend mit Ihnen überein.
Was den letzten Leserbrief betrifft, bin ich jedoch der Auffassung, dass Sie ein wenig über das Ziel hinausgeschossen sind. Und das betrifft nicht nur die derben italienischen Redewendungen, die Sie zitieren.
Ich kenne Carsten Seiffert bereits seit unserer gemeinsamen Schulzeit und wir haben über die Jahre hinweg eine Freundschaft gepflegt. Dabei habe ich ihn immer als authentische und engagierte politische Persönlichkeit wahrgenommen.
Manch einer mag sich über sein Liegeradfahren lustig machen, aber für mich lebt er hier seine umweltpolitischen Überzeugungen. Das Fahrrad ist nämlich sein Hauptverkehrsmittel, wodurch er sich wohltuend von den Menschen unterscheidet, die, seitdem sie einen Führerschein besitzen, ihren Hintern überwiegend mit dem Auto von A nach B bewegen.
Wie die Gefahr bestand, dass die Demenz-WG geschlossen wird (siehe der andere Leserbrief meiner Frau), hat uns Carsten Seiffert tatkräftig im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt. Vielmehr hatten wir den Eindruck, dass Herr Thaler keinerlei Lust hatte, sich für den Erhalt der Demenz-WG einzusetzen. Das würde dann auch die fehlende Erwähnung im Jahresbericht erklären.
Ich kann es jedenfalls nachvollziehen, dass Carsten Seiffert jetzt den Rückzug angetreten hat, um Abstand von diesem politischen Schlammassel zu gewinnen und wieder mehr inneren Frieden zurückzuerlangen. Ich wünsche ihm aufrichtig, dass er diesen finden möge.
Wie ich die Nachricht von seinem Rückzug vernommen habe, kam in mir nur das Gefühl des Bedauerns hoch. Ihm dafür Fahnenflucht vorzuwerfen, wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas A. Heidler
Sehr geehrter Herr Erb, sehr geehrte Frau Erb,
immer, wenn mir langweilig war, habe ich Ihre Kommentare in diesem Forum gelesen, weil man sich da immer herrlich fremdschämen konnte. Mit ihrem Angriff auf Herrn Seiffert haben Sie aber eine Schwelle überschritten und sind zum Rufmord übergegangen.
Ich hatte das Vergnügen, zwei Legislaturperioden mit diesem honorigen Mann im Gemeinderat zu sitzen. Wir waren zwar nicht in der gleichen Partei, aber oft der gleichen Meinung.
Herr Seiffert hat sich um die Gemeinde verdient gemacht und hat sich Ihre Häme nicht verdient. Ihn mit einem Mann zu vergleichen, der Menschenleben auf dem Gewissen hat, ist im höchsten Maße beschämend.
Und warum Frau Malenke den Rat verlassen hat, dürfte sogar Ihnen bekannt sein. Ich weiß nicht, in welchem Fach Sie promoviert haben, aber Philosophie war es sicher nicht.
Ralf Göring
An das Ehepaar Erb,
mit welchem eigenen Beitrag zur Echinger Kommunalpolitik fühlen Sie sich denn berufen, mit Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit über Personen zu urteilen, die seit Jahren Verantwortung in der Kommunalpolitik übernommen haben und ehrenamtlich ihre Freizeit und ihre Gesundheit für das „Gemeindeschiff“ eingesetzt haben?
Dem Beitrag von Herrn Göring stimmen wir voll zu.
Margret und Rolf Lösch