Lesermail zum Artikel „Verfahren zum Wohnungskauf eingestellt“

Interessiert und fassungslos habe ich heute einen Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ gelesen, in welchem berichtet wird, dass Herr Thaler sich im Sommer 2021 in einem Schreiben an mehrere Dietersheimer Grundstückseigentümer gewandt hat und sein Interesse am Kauf derer Grundstücke am Ortsrand (!) bekundet hat, um ein Baugrundstück für sich und seine Familie zu erwerben. Er würde auch ein Wertgutachten auf seine Kosten erstellen lassen.

Dass die Grundstücke am Ortsrand liegen, ist bereits ein erstes Indiz, dass es sich dabei nicht um Bauland handelt. Zudem stellt sich die Frage, warum für ein Baugrundstück ein Wertgutachten erstellt werden sollte, wenn es hierfür doch Marktwerte aus Immobilienportalen sowie den offiziellen Bodenrichtwert gibt.

Es drängt sich also der Verdacht auf, dass es sich bei den Grundstücken nicht um Bauland handelt und unser Bürgermeister hieraus mit seiner breiten bunten Unterstützerfraktion schnell eine Baulandausweisung vorgenommen hätte, um sich möglicherweise wieder einmal einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.

In diesem Kontext muss auch berücksichtigt werden, dass in dem gleichen Zeitraum Baugrundstücke in Dietersheim verkauft wurden. Warum hat er also nicht hier zugeschlagen? War ihm der Preis für Bauland zu teuer und wollte er durch den Kauf von „Nicht-Bauland“ und die daran anschließende Baulandausweisung sich einen finanziellen Vorteil gegenüber denen verschaffen, die nicht in der Machtposition sind, die Umwidmung zu Bauland vorzunehmen?

Wurde nicht in dem Interview bezüglich des Wohnungskaufs von Herrn Thaler erwähnt, dass er die Wohnung zum Eigennutz für sich und seine Familie gekauft hat? Warum will er ein Jahr später ein Grundstück für seine Familie erwerben? Wurden hier dem Wähler mal wieder falsche Tatsachen vorgetäuscht? Ungereimtheiten über Ungereimtheiten.

Dieser Sachverhalt ist ein Nackenschlag für Grundstückssuchende. Von der moralischen Komponente brauchen wir gar nicht reden. Es drängt sich die Frage auf, mit wem es sich unser Bürgermeister mittlerweile noch nicht verscherzt hat…

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Zeil

Ein Lesermail

  1. Aber, aber, lieber Herr Zeil, wie kann man nur auf den abwegigen Gedanken kommen, dass sich unser (Noch-)Bürgermeister für Ackerland interessiert, um es anschließend – mit Hilfe des Gemeinderats – in Bauland umzuwandeln?

    Vielleicht hat Herr Thaler, falls er nicht mehr der 1. Bürgermeister von Eching ist (nur mal rein hypothetisch), ja Lust, Landwirt zu werden, um seine eigene Scholle in Dietersheim zu bestellen (seine Wiedereinstellung bei seinem alten Arbeitgeber Siemens dürfte höchstwahrscheinlich an deren ziemlich strengen Compliance-Richtlinien scheitern: die wollen nur ehrliche Leute beschäftigen).

    Obwohl: Ich traue Herrn Thaler durchaus zu, zu versuchen, den Gemeinderat am Nasenring durch die Manege zu führen. Das ist ihm bekanntlich schon einmal gelungen: Kostenübernahme (lt. SZ-Bericht waren es ca. 72.400 €), die die Gemeinde für seine private Möchtegern-Hilfssheriff-Aktion 2018 (am Echinger See) getragen hat mithilfe eines Persilscheins, den ihm die Anwaltskanzlei ausgestellt hat (die Kanzlei behauptete, dass Thaler als Bürgermeister ein Recht auf Maßregelung von Verkehrsteilnehmern qua Amt besitzen würde).

    Darauf ist die Mehrheit unserer Gemeinderatsmitglieder (leider) hereingefallen. Blöd nur (für Sebastian Thaler), dass die Richterin beim Landgericht in Landshut und die zwei Richterinnen und der eine Richter beim OLG in München zu einer ganz anderen Einschätzung kamen als die von der Gemeinde beauftragte Anwaltskanzlei.

    Ich bin sehr gespannt, ob, wann und von wem die Gemeinde die 72.400 € wiederbekommt (notfalls könnte Herr Thaler ja seine für 300.000 € erworbene Eigentumswohnung in der Lessingstraße 77 für dieselbe Summe an die Gemeinde verkaufen, damit er liquide ist).

    MfG
    Guido Langenstück

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