Lesermail zum Artikel „Seiffert scheidet aus Gemeinderat aus“

Liebe Familie Erb,

ich habe Ihre Leserbriefe bislang immer gerne gelesen, da Sie wohl zu formulieren wissen und es auch verstehen, die eine oder andere Pointe zielsicher zu setzen. Auch hinsichtlich Ihrer Kritik an Herrn Thaler stimme ich weitgehend mit Ihnen überein.

Was den letzten Leserbrief betrifft, bin ich jedoch der Auffassung, dass Sie ein wenig über das Ziel hinausgeschossen sind. Und das betrifft nicht nur die derben italienischen Redewendungen, die Sie zitieren.

Ich kenne Carsten Seiffert bereits seit unserer gemeinsamen Schulzeit und wir haben über die Jahre hinweg eine Freundschaft gepflegt. Dabei habe ich ihn immer als authentische und engagierte politische Persönlichkeit wahrgenommen.

Manch einer mag sich über sein Liegeradfahren lustig machen, aber für mich lebt er hier seine umweltpolitischen Überzeugungen. Das Fahrrad ist nämlich sein Hauptverkehrsmittel, wodurch er sich wohltuend von den Menschen unterscheidet, die, seitdem sie einen Führerschein besitzen, ihren Hintern überwiegend mit dem Auto von A nach B bewegen.

Wie die Gefahr bestand, dass die Demenz-WG geschlossen wird (siehe der andere Leserbrief meiner Frau), hat uns Carsten Seiffert tatkräftig im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt. Vielmehr hatten wir den Eindruck, dass Herr Thaler keinerlei Lust hatte, sich für den Erhalt der Demenz-WG einzusetzen. Das würde dann auch die fehlende Erwähnung im Jahresbericht erklären.

Ich kann es jedenfalls nachvollziehen, dass Carsten Seiffert jetzt den Rückzug angetreten hat, um Abstand von diesem politischen Schlammassel zu gewinnen und wieder mehr inneren Frieden zurückzuerlangen. Ich wünsche ihm aufrichtig, dass er diesen finden möge.

Wie ich die Nachricht von seinem Rückzug vernommen habe, kam in mir nur das Gefühl des Bedauerns hoch. Ihm dafür Fahnenflucht vorzuwerfen, wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas A. Heidler

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