Eching, das Barcelona Oberbayerns, Parteienfinanzierung und Rücktritte
Unlängst fuhren wir von Dietersheim zur Fischzucht Nadler, um dort ein paar Forellen für die bei uns an Ostern regelmäßig einfallende Verwandtschaft einzukaufen. Nach Überqueren der Unteren Hauptstr. in Eching fuhren wir dazu auf der Paul-Käsmaier-Straße, als uns in Höhe der Mittelschule Eching linker Hand insgesamt 8 (in Worten acht!) Mosaikstelen auf dem linken Seitenstreifen auffielen.
Nach Überqueren der Brücke über die S-Bahn sahen wir allerdings an der Kreuzung zur Führholzner Straße weitere 4 Mosaikstelen, welche eine künstlerisch höchst wertvolle Sitzbank umgaben. Wir haben so unsere Zweifel, ob sich auf diese Bank direkt an einer viel befahrenen Straße im Gewerbegebiet jemals jemand hinsetzt.
Derart sensibilisiert fielen uns in Folge viele weitere derartige Kunstwerke in Eching auf und man kann ohne Übertreibung sagen, vergleichbare Arbeiten sind allenfalls im Parc Güell in Barcelona (Künstler dort Antoni Gaudí) oder an der Sagrada Família zu finden. Eching kann deshalb mit Fug und Recht als das Barcelona Oberbayerns bezeichnet werden.
Man frägt sich aber, welche Motivation für das Aufstellen derart vieler Mosaikkunstwerke bei der Gemeinde vorhanden ist. Ein kurzer Blick auf die Geschichte der Stelen erklärt dies vielleicht. Die ersten Stelen wurden als Integrationsprojekt für die 2015 -2016 nach Deutschland geflüchteten Asylbewerber hergestellt. Beim Fest der Kulturen „Eching international“ ist im Sommer als Gemeinschaftswerk eine Mosaiksäule entstanden. Als Symbol für Echinger Offenheit und Vielfalt wurde diese Säule von der Gemeinde in der Glasfront der Musikschule zur Hauptstraße hin aufgestellt.
Die über zwei Meter hohe Stele der Nationen sei „eine wunderschöne Erinnerung an das erste Fest der Kulturen“ und darüber hinaus „ein Symbol der Zusammenführung“, so Dr. Sybille Schmidtchen, die 1. Vorsitzende des KulturForums, des Fördervereins der Musikschule sowie 2. Vorsitzende der VHS Eching,. Weitere Vorstandsmitglieder des KulturForums sind übrigens die zurückgetretene 2. Bürgermeisterin Frau Stephanie Malenke und der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Herr Herbert Hahner als Schatzmeister, welcher das Amt des Schatzmeisters ja auch bei der SPD Eching ausübt. 2. Vorsitzender des Fördervereines der Musikschule ist Herr Werner Pichl. Ihnen allen gemeinsam ist das Parteibuch der SPD.
- Vorsitzender der VHS Eching ist übrigens der „liebe Sebastian“, welcher sich diese Tätigkeit mit 51 € mtl. vergüten lässt. Wir schrieben bereits einmal über die Echinger Oligarchie.
Verantwortlich für die Herstellung der wundervollen Mosaikobjekte ist federführend die Frau des Altbürgermeisters und Ehrenbürgers von Thalers Gnaden Dr. Rolf Lösch, gleichfalls SPD, welche ihre Objekte auch unter glascreation.de zum Verkauf anbietet. Ihrer sozialen Gesinnung wegen kann Frau Margret Lösch ja kaum die Erlöse solcher Verkäufe in die eigene Tasche stecken, sondern hat diese sicherlich gespendet. An wen, können wir nur vermuten.
Um jedem Verdacht vorzubeugen: Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern ist sehr wichtig und außerordentlich löblich, weshalb wir auch die sofortige Arbeitserlaubnis für die nunmehr flüchtenden Ukrainer für sehr sinnvoll halten.
Die oben genannten Personen, welche identisch sind mit den letzten Getreuen des „lieben Sebastians“, lassen aber den Verdacht einer versteckten Begünstigung bestimmter Personen oder Organisationen durch Gemeindegelder aufkommen. Dass einem solch ein Verdacht in den Sinn kommt, liegt einzig und allein an der Vorgeschichte und den zahlreichen Skandalen um den Bürgermeister. Die Rücktritte zahlreicher Personen in Gemeinde, SPD, aber auch Förderverein sind ein weiteres Indiz dafür, dass auch zahlreiche der führenden Genossen nicht mit der „Echinger Praxis“ einverstanden sind und sich deshalb zurückgezogen haben. Einige dieser Rücktritte hatten wir im Übrigen vorausgesagt und auch als erste über die Veränderungen der Homepage der SPD berichtet, einschließlich der Verbannung von Herrn Thaler von derselben.
Auf der Rückfahrt nach Dietersheim fiel uns erleichtert auf, dass in unserem Ortsteil keine einzige dieser wunderbaren Mosaikstelen zu finden ist. Welch ungenutztes Potential für die „Kulturschaffenden“.
Annette und Dr. Andreas Erb
Liebes Ehepaar Erb,
als Mitglied der Mosaikwerkstatt von Frau Lösch möchte ich Ihren Leserbrief nicht so unkommentiert stehen lassen. Es freut mich natürlich sehr, dass die Mosaikstelen Ihre werte Beachtung gefunden haben und bei Ihnen derartige Assoziationen zu Barcelona wecken.
Die Motivation für die Weiterführung der Mosaikwerkstatt ist es, eine Plattform zu bieten für einen kreativen interkulturellen Austausch, ein generationenübergreifendes Miteinander und aktives Gestalten des Echinger Ortsbildes. Dies sind ja auch Ziele und Beweggründe für die Aktionen „Besser sitzen in Eching“ und den Gemeinschaftsgarten in Eching am Ende der Kleiststraße.
Sicherlich empfinden viele Echinger die Farbtupfer der Mosaikstelen am Straßenrand als angenehmere Abwechslung, besonders im Stau durch Eching, als Mauern und Hecken dies bieten.
Ihr Leserbrief gibt ja Ihre persönliche Meinung wieder und nicht die anderer und so sollte man den Leserbrief auch verstehen, denn wir haben Meinungsfreiheit.
Zu Ihren Aussagen zur Ehrenbürgerschaft von Dr. Rolf Lösch empfiehlt sich ein Blick in die Richtlinien für die Vergabe der Ehrenbürgerwürde. Tatsache ist doch, dass ein Gremium über die Vergabe entscheidet, in der alle gewählten Parteien vertreten sind.
Eine „Vergabe nach Thalers Gnaden“ ist hier doch eher im Bereich der Vermutungen Ihrerseits einzuordnen.
Offensichtlich wurde Herr Dr. Lösch vom Gremium als würdig befunden. Er hat in seiner Amtszeit soziale Projekte in Eching wesentlich vorangebracht, indem er das „sozial“ im Namen der SPD sehr wörtlich genommen hat und sich seiner sozialen Verantwortung bewusst gestellt hat.
Auch Frau Margret Lösch ist bekanntermaßen sehr sozial eingestellt und wer sie näher kennt, wird sich die Frage nach einer Spende von Einnahmen, wie Sie es anreissen, gar nicht ernsthaft stellen, es steht außer Zweifel, dass sie sich bereichern würde.
Die Frage ist aber aus einem weiteren Grund hinfällig, da Frau Lösch Mosaikstelen aus der Mosaikwerkstatt nie in ihrem Onlineshop glascreation.de zum Verkauf eingestellt hat. Daher kann ich Ihre Aussagen im Leserbrief zu diesem Thema nicht nachvollziehen.
Dass Sie sich selbst die Mühe gemacht haben, alle aufgestellten Mosaikstelen in Eching zu zählen, hat sicherlich lange Spaziergänge Ihrerseits im ungeliebten Eching erfordert. Bei der Zahl 50 dürfte Ihnen ein aber ein Zählfehler unterlaufen sein. Vielleicht haben Ihre Spaziergänge durch Eching auch etwas Positives und Sie haben ein paar Stellen im Ort gefunden, die Eching für Sie nicht ganz so abstoßend erscheinen lassen.
…und zuletzt: Danke für Ihre Anregung, dass auf dem Weg nach Dietersheim reichlich Terrain für die Aufstellung weiterer Kunstobjekte aus der kreativen Echinger Bürgerschaft zur Verfügung steht…
Viele Grüße
Angela Irl
Zahlreiche Bürger in Eching rätseln, welche Motivation die Verfasser treibt. Aber da beiden offensichtlich profundes Wissen über Eching fehlt, gebe ich gerne Nachhilfe, Sie lernen bestimmt gerne dazu:
• Herr Lösch wurde nicht Ehrenbürger von Thalers Gnaden, sondern auch für seine Verdienste um das ASZ, er stand schon lange auf der Liste.
• Oligarchie in Eching hat Tradition. Es gibt schon zu Hr. Riemensbergers Amtszeit eine Vergütung für einige Vorstandsämter der vhs Eching: 1. Vor-sitz, Kasse und Schriftführung. Diese enormen Aufwandsentschädigungen werden ¼ -jährlich ausbezahlt.
• Ihr offen ausgesprochener, durch nichts belegter Verdacht „einer versteck-ten Begünstigung bestimmter Personen oder Organisationen durch Ge-meindegelder“ ist schlicht der Versuch hinterhältiger Verleumdung.
Und übrigens: Ein Wechsel im Vereins-Vorstand ist nichts Aufregendes oder Verdächtiges bei langjährigen Vereinen.
Vielleicht denken Sie einmal darüber nach, ob Ihr Engagement sinnvoller einzu-bringen wäre in gemeinnützigen und ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Verehrte Familie Erb,
Sie haben in Ihrem Leserbrief die Weltbank mit Stelen angesprochen und darauf möchte ich gerne antworten. Transparenz ist mir sehr wichtig, darum hier kurz zur Entstehung der Bank mit ihren Stelen.
Nachdem das Kulturforum zu der Aktion „Gut Sitzen in Eching“ aufrief, habe ich mich entschlossen, auch eine Bank zu stiften, eben jene Weltbank an der Fürholzener Straße. Beim Aufstellen der Bank wurde ich gefragt, ob ich damit einverstanden wäre, wenn man auch zwei Stelen aufstellen würde. Mir persönlich gefallen diese Stelen, darum gab ich mein Einverständnis, obwohl das Gemeindegrund ist.
Nach der Einweihung der Bank fragte ich Frau Lösch, ob es möglich wäre, noch eine zusätzliche Stele (Flaggenstele) zu fertigen. Gleichzeitig haben ich und meine Frau uns auch beim Mosaikkurs angemeldet, da wir auch für uns selbst solche Stelen fertigen wollen. Für die Flaggenstele wurde vereinbart, eine Spende zu tätigen, es flossen 500 € in den Entwicklungshilfeverein (Spendenbescheinigung vorhanden).
Nachdem die Bank sehr gut angenommen wurde und in Pandemiezeiten auch dort Brotzeiten eingenommen wurden, hatte ich eine weitere Idee, einen Mosaik-Abfalleimer zu fertigen. Der Abfalleimer wurde mir kostenlos von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und nach Fertigstellung vom Bauhof auch kostenlos aufgestellt.
Sehr geehrter Herr Gerber,
die Spende einer Bank für Eching kann nur als sehr großzügig bezeichnet werden und verdient alle Anerkennung. Wenn diese Bank gut angenommen wurde, umso besser.
Besonders freut uns, dass Sie dafür eine Spende an den Arbeitskreis Entwicklungshilfe e.V. Eching getätigt haben. Dort ist das Geld auf jeden Fall gut aufgehoben. Wir selbst sind seit mehr als 10 Jahren Paten zweier Mädchen in Tansania und Kamerun.
An den mittlerweile mehr als 50 Mosaikstelen auf Echinger Gemeindegebiet ändert das natürlich nichts.
Beste Grüße
Annette und Dr. Andreas Erb
Bleiben ein paar Fragen offen:
Wurden die in Eching aufgestellten Mosaikstelen allesamt von Frau Lösch angefertigt?
Wer hat das Aufstellen der Stelen bei der Gemeindeverwaltung beantragt?
Wer hat das Aufstellen der Stelen genehmigt?
Wer hat sie bezahlt?
Wer war der Auftragnehmer (falls es nicht Frau Lösch war)?
Übrigens: Ich bin passionierter Flugzeug-Fan (u. a. sehr aktiver Modellflieger). Hiermit beantrage ich bei der Gemeinde Eching, dass am Echinger Stachus oder an der Kreuzung Paul-Käsmaier-/Untere Hauptstraße ein bei der Bundeswehr ausgemusterter Transporthubschrauber vom Typ Bell UH-1D auf Stelzen aufgestellt wird (den Hubschrauber und das Gestell besorge ich auf meine Kosten).
Es wäre doch sicherlich ungerecht, wenn nur Liebhaber von Mosaikstelen die Gelegenheit bekommen, ihre Exponate im Ort aufstellen zu dürfen, oder?