Lesermail zum Artikel „Oh, Heilige Floriana!“

Sehr geehrter Herr Gemeinderat Müller-Saala, lieber Heinz,

herzlichen Dank für Dein Lob für meine Arbeit als Archivpfleger/Archivar. In diesem Amt war ich immer auf sachliche Arbeit konzentriert und habe Auskünfte stets völlig neutral erteilt.

Als Privatmann und Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Eching darf ich aber nun Partei ergreifen für die Freiwillige Feuerwehr Günzenhausen, die die Straße zum neuen Feuerwehrhaus nach ihrem Schutzpatron benennen möchte. Der hl. Florian ist und bleibt nun mal der Wasser- und Feuerheilige und schützt – mit Gottes Hilfe, so hoffen wir – Frauen und Männer bei ihrem oft gefährlichen Einsatz bei Feuersbrünsten und (Hoch-)Wassergefahren.

Zum Grundsatzbeschluss: Das Ziel wäre die Benennung von 32 Straßen nach Frauen, um Gleichstand herzustellen (ich habe die Zahlen nicht überprüft, aber 38 minus 6 ist 32). Dafür reicht meines Erachtens eine Wahlperiode nicht aus, da es ja noch andere Gründe für eine Straßenbenennung gibt – und sollen jetzt auf Jahrzehnte hinaus Männer und sogar (männliche) Heilige benachteiligt werden?

Nun zum Satz: „Die Verwaltung wird beauftragt, bei neuen Straßennamen Namen vorzuschlagen, die zum Erreichen dieses Ziels beitragen.“ Ja, aber genehmigen muss sie in jedem Fall der Gemeinderat, und diesem wünsche ich ein gesundes Augenmaß – im Gedenken an unseren ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger Dr. Joachim Enßlin, dem erst vor kurzem ein Park und ein Weg gewidmet wurden.

Und noch ein letztes: Auch „Grundsatzbeschlüsse“ lassen sich ändern, wenn sie bei jedem Einzelfall unerfreuliche Diskussionen und Vertagung des Themas zur Folge haben.

Ich kann der Feuerwehr Günzenhausen und ihren Vertretern im Gemeinderat nur empfehlen, den Namen „St.-Florian-Straße“ weiterhin zu verteidigen. Die im Raum stehende Adresse „Freiwillige Feuerwehr Günzenhausen – Am Feuerwehrhaus 1“ klingt nun wirklich etwas „daneben“.

Günter Lammel

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