Lesermail zum Artikel „Kräftige Gebührenerhöhung“

Wenn Herr Thaler bei der Gebührenerhöhung für KiTa-Plätze von einem „verträglichen Rahmen“ spricht, sollte er nicht sein Gehalt (Thalers Grundgehalt: knapp 8.000 € brutto pro Monat) als Maßstab heranziehen.

Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum acht weitere GR-Mitglieder Thalers Argumentation gefolgt sind und der (deutlichen) Gebührenerhöhung zugestimmt haben. Glauben die etwa ernsthaft, dass durch solche Maßnahmen der Gemeindehaushalt saniert werden kann (falls überhaupt notwendig)?

Übrigens: Ich könnte Herrn Thaler konkrete Vorschläge unterbreiten, wie man unnötige Ausgaben in der Gemeindeverwaltung vermeiden kann (das fängt schon beim 1. Bürgermeister an).

Guido Langenstück

Ein Lesermail

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Gebührenerhöhung mag angesichts der aktuellen Preisanstiege und der galoppierenden Inflation als ungerechtfertigt erscheinen. Aber es muss auch bedacht werden, dass die Gebühren letztmals 2012 angepasst wurden.

    Zudem gibt es seit einigen Jahren den Zuschuss von 100 € vom Freistaat für die Eltern (wird direkt mit der Gemeinde abgerechnet). Dadurch waren einige Eltern mit eher niedrigen Buchungszeiten in der Situation, 0 € für die Kinderbetreuung zu bezahlen, ohne dass dafür der volle Zuschuss des Freistaates überhaupt ausgenutzt werden musste/konnte.

    Eltern, die aktuell ihr Kind in einer Krippe untergebracht haben, werden ohnehin nur müde über die Kindergartengebühren lächeln, wenn sie ihre eigenen Zahlungen mit den Kindergartengebühren vergleichen (ich spreche aus Erfahrung).

    Das klingt nun ganz nach dem Spruch: „Wenn das Volk kein Brot mehr hat, dann soll es eben Kuchen essen!“ Doch so sind meine Aussagen nicht gemeint. Man muss sich aber bewusst sein, dass das Konzept bei der Gebührenordnung in der Theorie vorsieht, das 1/3 der Betreuungskosten durch die Kommune, 1/3 durch den Staat und 1/3 von den Eltern getragen werden. Ich finde, dies ist ein stimmiges Konzept.

    In der Praxis sind wir jedoch bei den Eltern noch ein gutes Stück von dem 1/3 weg. Und das in Zeiten, in welchen (völlig zu Recht) mehr Personal in der Kinderbetreuung und deren bessere Bezahlung gefordert wird. Wer diese Forderungen unterstützt, muss verstehen, dass wir bei der Umsetzung nicht umhin kommen werden, hier auch die Eltern zu beteiligen.

    Und glauben Sie mir, auch ich würde für mein Kind gerne weniger zahlen. Aber wie fast überall im Leben gilt auch hier: Qualität hat ihren Preis.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph Gürtner

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