Lesermail zum Artikel „Photovoltaik entlang Bahn und Autobahnen“

Sehr geehrter Herr von Wangenheim,

ich registrierte gerade eben Ihre Zeilen. Die Aussage ist in dem Sinne ernst gemeint, als dass ich „produktiv“ mit dem Erzeugen eines Produkts verknüpfe. Verkehr an sich erzeugt nichts.

Oder, noch eine Analogie: Die meisten Fahrzeuge brauchen Betriebsstoffe und Treibstoff. Für die Wirtschaft ist der Verkehr das Schmiermittel, angetrieben wird sie von Energieträgern sowie von geistiger und körperlicher Arbeit.

Im abschließenden Satz meines Textes bin ich Ihnen hoffentlich sachlich genug: Ich konzentriere mich darin auf den Luftverkehr und stelle in den Raum, dass ein ernsthaftes Verfolgen des Zieles Nachhaltigkeit sein Aufkommen zwangsläufig drastisch senken wird.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Hiereth

2 Lesermails

  1. Sehr geehrter Herr Hiereth,

    auch wenn der Verkehr selbst nichts „produziert“ (außer – leider – Emissionen): wie wollen Sie denn Waren produzieren, wenn Sie keine Ausgangsmaterialien haben? Die müssen doch irgendwo herkommen. Und die fertigen Waren müssen entweder zu den Kunden/Nutzern transportiert werden oder die Kunden/Nutzer müssen sie beim Produzenten abholen.

    Die Aussage, dass (Luft-)Verkehr kein produktiver Teil der Wirtschaft wäre, ist einfach (entschuldigen Sie die deutliche Ausdrucksweise) Blödsinn. Ohne Verkehr überhaupt gäbe es doch keine Wirtschaft. Manche Waren kann man auch nur sinnvoll per Luftfracht transportieren, da es per Schiff zu lange dauern würde.

    Dass die LH derzeit Rekordgewinne einfährt, liegt im Übrigen genau daran, dass die Flugpreise deutlich gestiegen sind, Herr Berthold (das „obwohl“ macht hier keinen Sinn). Die Mengen an SAF, die zur Zeit produziert werden (ca. 0,1 % des Bedarfs) und zu denen sich die Airlines nun für die nächsten Jahre verpflichten, abzunehmen, sind nur ein kleiner Anfang und es bedarf zunächst einmal riesiger Investitionen, die dann über den Preis wieder amortisiert werden müssten, um bis 2050 den gesamten Luftverkehr auf SAF umzustellen. Eine Rückkehr zu 19-€-Flugtickets wird es nicht mehr geben.

    Mit besten Grüßen,
    Tobias v. Wangenheim

  2. Sehr geehrter Herr Hiereth,

    man mag dem Flugverkehr kritisch gegenüberstehen, aber der zivilen Luftfahrt (wie auch Verkehr im allgemeinen) ihre Produktivität abzusprechen, ist hanebüchener Unsinn.

    Übrigens ist nicht abzusehen, welche Konsequenzen die beabsichtige Nutzung von SAF für den Flugverkehr haben wird. Aktuell bspw. erwirtschaftet die Lufthansa eine Rekordmarge, obwohl die Flugpreise in den letzten 3 Jahren um 1/3 gestiegen sind. Dazu steht in den Sternen, zu welchen Kostensenkungen es noch kommt, wenn SAF einmal im großen Stil produziert wird.

    Mit freundlichen Grüßen
    Johannes Berthold

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