Lesermail zum Artikel „‚Gemeinderat wurde getäuscht‘“

Nepper, Schlepper, Bauernfänger II

Kürzlich veranstaltete die SPD Eching einen Informationsabend zu Trickbetrügereien. Eingeladen hatte der Echinger SPD-Ortsvorsitzende Victor Weizenegger (aus Neufahrn!), SPD-Listenkandidat bei der Landtagswahl, welcher auch den Leserbrief mit dem Titel „Schämen Sie sich nicht?“ über die Anzeigen gegen Herrn Thaler beim Jugendamt verantwortet.

Trickbetrügereien sind leider Gottes heute gang und gäbe und nicht nur in Callcentern in Holland, Polen oder der Türkei zu verorten. Als Trickbetrügerei kann es auch gewertet werden, wenn ein SPD-Kandidat bei einer Bürgermeisterwahl den Wählern als parteilos verkauft wird, selbiger aber zum Beispiel im Kreistag die SPD-Fraktion als Vorsitzender vertritt.

Mittlerweile stellt sich aber mehr und mehr heraus, dass die SPD Eching nunmehr als betrogener Betrüger dasteht. Viele der vormaligen SPD-Mitglieder haben zwischenzeitlich ihre Ämter niedergelegt oder sind aus der Partei ausgetreten. Zurückgeblieben (im wahrsten Sinne des Wortes) sind ein paar der Altmitglieder, welche aus Sentimentalität das Fähnchen der SPD Eching hochhalten. Inwieweit eigene Verquickungen in die Machenschaften Thalers oder Vergünstigungen bei eigenen Interessen eine Rolle spielen, haben wir bereits einmal erörtert. In dieses Vakuum auf Seiten der SPD Eching ist mit Herrn Weizenegger jemand gestoßen, welcher in Neufahrn keinen Fuß auf den Boden bekommen hat und nunmehr seine Chance beim desolaten Ortsverein Eching sieht.

Was den Gemeinderat angeht, so hat sich dieser in seiner Mehrheit von einem völlig skrupellosen und nur auf eigene Vorteile bedachten Bürgermeister täuschen lassen und hat den „lieben Sebastian“ ebenfalls mit Mehrheit der „bunten“ Fraktion auch nach Aufkommen der ersten Verdachtsmomente vehement gestützt. (Die Altvordern der SPD gar mit offenen Briefen.)

Nunmehr hat sich auch bei Teilen der Bunten, insbesondere beim 3. Bürgermeister, welcher auch um seine Wiederwahl als MdB bangen muss, die Erkenntnis durchgesetzt, dass Herr Thaler einfach nicht mehr tragbar ist, und nun wurden rechtliche Schritte gegen den eigenen Bürgermeister eingeleitet.

Herr Thaler hat nicht nur die Wähler und Wählerinnen massiv getäuscht, sondern auch die Gemeinderäte. Verschweigen, Verheimlichen, Täuschen und Lügen sind die Kernkompetenzen dieses Herrn.

Angesichts der Zustände in Eching darf man sich über Politikverdrossenheit und Zulauf bei den rechten Rattenfängern nicht wundern.

Annette und Dr. Andreas Erb

2 Lesermails

  1. Ein paar weitere Gedanken zur Lesermail des Ehepaars Erb

    Stimmt: Herr Thaler hat mit dem von der Anwaltskanzlei für ihn ausgestellten Persilschein (Inhalt: ein Bürgermeister darf in den Straßenverkehr ordnend eingreifen) den Gemeinderat getäuscht.

    Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Es gab zwei Abstimmungen im Gemeinderat darüber, ob die Gemeinde verpflichtet ist, die in Zusammenhang mit Thalers Raufereigeschichte entstandenen Kosten zu übernehmen oder nicht (bei der 1. Abstimmung ging es um alle bisher entstandenen Kosten; bei der 2. um auch noch alle zu erwartenden zukünftigen Kosten (nach heutigem Wissensstand in Summe 72.400 €)).

    Vor der 1. Abstimmung wussten bereits viele Echinger, dass der durch Herrn Thaler geschädigte Autofahrer Schadensersatzklage (beim LG Landshut) gegen Thaler erhoben hat (Schaden: knapp 5.000 €), bei der 2. Abstimmung war das Landshuter Urteil längst gesprochen (das LG Landshut verneinte die Rechtsauffassung der Anwaltskanzlei).

    Ich weiß, dass der CSU-Fraktionsvorsitzende im GR, Georg Bartl, das Landshuter Urteil als Zuschauer live miterlebt hat. Bartl war es, der vor beiden Abstimmungen im GR gefordert hatte, das zu erwartende bzw. gesprochene Landshuter Urteil in die Entscheidungsfindung „Pro/Kontra Kostenübernahme“ mit einfließen zu lassen.

    Bekanntlich wurde Bartl in beiden Sitzungen von der „bunten“ GR-Mehrheit überstimmt, so dass die Gemeindekämmerei munter alle Rechnungen an die von Thaler beauftragte Anwaltskanzlei, an den geschädigten Autofahrer und ans Gericht beglich.

    Es wäre also von den „Bunten“ (B.90/Die Grünen, SPD, BfE und seinerzeit auch EM) unredlich, sich bei ihrem seinerzeitigen Abstimmungsverhalten jetzt auf Ahnungslosigkeit und Gutgläubigkeit zu berufen. Hätten die Vertreter dieser vier GR-Fraktionen Bartls Mahnungen ernst genommen, bräuchte 3. Bgm. Leon Eckert (B.90/Die Grünen) jetzt überhaupt nicht dem unrechtmäßig für Thaler verauslagten Geld hinterher laufen.

    Wer zahlt denn letztlich: Herr Thaler? Die Anwaltskanzlei? Beide?

    Und was ist, wenn dort nichts zu holen ist? Muss dann die verauslagte Summe als Verlust der Gemeindekasse verbucht werden oder wären die ehemals Thaler-hörigen Gemeinderät*innen verpflichtet, den durch ihre (vermeidbaren) Fehlentscheidungen, Thaler-Hörigkeit und Ignoranz verursachten Vermögensschaden für die Gemeinde aus eigener Tasche zu begleichen?

    Ich zumindest sehe nicht ein, warum ich als an Thalers privaten (!) Rauferei mit Sachbeschädigung unbeteiligter Echinger Steuerzahler Rechnungen (mit-)zahlen soll, die nicht im Verantwortungsbereich der Gemeinde entstanden sind (nennt sich Verursacher-Prinzip).

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