Immer noch Baugrundstücke übrig

Von den 59 vergünstigten Grundstücken im Wohnbaumodell haben vier Grundstücke in Dietersheim immer noch nicht vergeben werden können. 116 ursprüngliche Bewerber haben bereits abgesagt.

Sieben akzeptierte Kandidaten verbleiben nun noch auf der Warteliste. Wenn diese Bewerber im Wohnbaumodell die Parzellen auch nicht abnehmen, muss der Gemeinderat entscheiden, wie mit den übrig gebliebenen Grundstücken verfahren wird.

Gut angenommen wurden nach Angaben aus dem Rathaus lediglich die Grundstücke im Erbbaurecht. Bürgermeister Sebastian Thaler und die damals noch geschlossene „bunte Koalition“ wollten seinerzeit alle Grundstücke im Erbbaurecht vergeben, CSU, FW und FDP setzten aber einen Bürgerentscheid durch, mit dem auch Verkauf ermöglicht wurde.

178 Bewerber hatten die Kriterien des kommunalen Wohnbaumodells erfüllt und waren nach ihrer Bewertung anhand sozialer Komponenten und ihrer Verbundenheit zu Eching gelistet gewesen. In dieser Reihenfolge bekamen sie Zugriff auf die Parzellen.

Von den 55 vergebenen Grundstücken sind zwei noch nicht beurkundet, so dass theoretisch auch hier noch Überraschungen folgen könnten.

5 Lesermails

  1. Mit großer Verwunderung habe ich wahrgenommen, dass Grundstücke im Echinger Wohnbaumodell übriggeblieben und noch immer nicht vergeben sind (Ironie). Begeben wir uns auf Ursachensuche:

    Es wird sich immer leicht gemacht, indem man versucht, den gestiegenen Baukosten und dem Zinsanstieg den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Gemeindepolitik sollte hier wesentlich selbstkritischer mit sich selbst sein.

    Die einzige Ursache dieses Dilemmas ist, dass es in der Regel Jahrzehnte dauert, bis ein Baugebiet in unserer Gemeinde entwickelt ist. Meine Recherchen haben ergeben, dass dies auch in Dietersheim der Fall war.

    Würde ein Baugebiet auch nur annähernd mit einem Tempo entwickelt werden, wie dies in umliegenden Kommunen der Fall ist, würden in dem Gebiet schon längst Einheimische in ihren Häusern wohnen. Durch die jahrelangen Verzögerungen werden nun Familien an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit gedrängt. Man kann nur hoffen, dass dies für die jungen Familien langfristig gut geht.

    Wohnraumschaffung gehört nicht gerade zu den Stärken in Eching.

    Durch die jetzige Situation kommen nun nicht mehr einheimische Familien zum Zuge, sondern ortsfremde Personen können sich im Rahmen des Echinger Einheimischen-Modells einkaufen. Ist dies nicht paradox? Man kann daraus ableiten, dass dieses Modell nicht mehr funktioniert.

    Warum sollte die Gemeinde und damit die Ortsansässigen Auswärtige mit mehreren Hunderttausend Euro oder durch günstige Erbpachtzinsen subventionieren? Dies führt dazu, dass die Schwester unseres Bgm. durch den Gemeindesäckel erheblich subventioniert wird, obwohl diese keine Einheimische ist.

    Dann kann die Gemeinde die Grundstücke gleich zu Marktwerten veräußern. Ich hoffe, dass dieser Vorfall den Gemeinderäten zu denken gibt, ob das Echinger Einheimischen-Modell überhaupt noch so heißen darf und ob dessen Ziel überhaupt noch erfüllt wird. Einheimische mit den vorgegebenen Gehalts- und Vermögensobergrenzen können sich ohnehin bei dem Zinsniveau und den Baukosten keine Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser mehr leisten.

    Hier muss ein radikales Umdenken zu bezahlbarem Wohnraum her. Dieser wird nun mal nicht durch Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser erreicht.

    Hier hat Eching einen weiten Weg vor sich. Wenn die bisher eingeschlagenen Wege fortgeführt werden, wird es in Zukunft keinen neuen Wohnraum geben. Wenn ja, dann nur für Auswärtige, die womöglich noch durch unseren Gemeindesäckel bezuschusst werden.

  2. Warum die Aufregung bei den Lesermailschreibern hier? Die gemeindeeigenen Grundstücke im Rahmen des Wohnbaumodells werden doch verkauft. Z. B. an die Schwester von Sebastian Thaler, die bisher noch nie im Gemeindegebiet gewohnt hatte (die SZ (Regionalteil Freising) berichtete kürzlich darüber).

  3. Um den Kommentar von Josef Gerber noch zu ergänzen: Hätte sich die Gemeinde nicht zu lange Zeit gelassen und im Anschluss nicht auch (vielleicht aus Trotz) noch einen neuen Bodenrichtwert angesetzt (man hätte das problemlos auf Basis der ursprünglichen Vergabe machen können), hätten wir nun nicht die utopischen Preise, sondern auch durch die frühere Vergabe einen weitaus günstigeren Bauzins. Dies lege ich der Gemeinde bzw. deren Chef BM Thaler zur Last.

  4. Diese Darstellung von offenen Grundstücken zum Verkauf und die damit verbundene „Schuld“, dass es der Bürgerentscheid zu verantworten hat, möchte ich zurückweisen.

    Als Mitinitiator des Bürgerentscheides verweise ich auf die Sitzung des Gemeinderates im Dezember, als der BM mit der Idee einer 100-%-Erbpacht ankam. Die Freien Wähler hatten bereits in dieser Sitzung dafür plädiert, nicht auf 100 % Erbpacht zu setzen, sondern hatten einen Kompromiss von 60/40 oder 70/30 zu implementieren vorgeschlagen. Der BM und seine „Bunte“ Fraktion setzten den Beschluss 100 % Erbpacht um.

    Deshalb mussten wir den Weg des Bürgerentscheides gehen, damit die Demokratie erhalten bleibt. 100 % Erbpacht ist in meinen Augen ein Diktat. Es waren der BM und seine „Bunte“ Fraktion, die alles versuchten, um einen Bürgerentscheid zu verhindern, das trug dazu bei, dass sich alles enorm verzögerte und sich die allgemeine Situation grundlegend veränderte.

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