Klimafreundliche Wärme

„Fakten statt Panikmache“ zur sogenannten „Wärmewende“ vermittelte die SPD bei einer Informationsveranstaltung mit dem Freisinger Bundestagsabgeordneten Andreas Mehltretter am Montag im ASZ. Mehltretter betonte dabei die Unverzichtbarkeit umweltfreundlichen Heizens, wenn die Klimaziele Deutschlands erreicht werden wollten, bis 2045 klimaneutral zu sein.

Das so heiß diskutierte Gebäudeenergiegesetz regele dabei, „wie der Umstieg auf klimafreundliche Wärme gelingen soll – und wie es für alle bezahlbar bleibt“, sagte Mehltretter vor rund 50 Besuchern. Neue Heizungsanlagen müssten ab 2024 mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betreiben werden. Bestehende, funktionierende Anlagen könnten auch dann ganz normal weiter betreiben werden.

Selbst die Neuinstallation von Öl- und Gasheizungen in bestehenden Gebäuden sei nicht ausgeschlossen. Erst beim Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung oder spätestens ab 2045 dürfe nicht mehr fossil geheizt werden.

Kommunen unter 100.000 Einwohner wie Eching müssten bis Mitte 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen, aus der ersichtlich werde, welche Wärmeversorgungsmöglichkeiten im Ort geschaffen werden – Fernwärme, Nahwärme, Strom, Wärmepumpe, Holz, Pellets, Wasserstoff oder ähnliche.

Der Einbau klimafreundlicher Heizungen wird vom Staat mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten gefördert. Liegt das zu versteuernde Jahres-Haushaltseinkommen unter 40.000 Euro, sind nochmals 30 Prozent Förderung vorgesehen. Langfristig, so Mehltretter, „rechnen sich die Investitionen immer, da Öl und Gas durch die CO2-Bepreisung kontinuierlich teurer werden.“

Vermieter könnten Kosten als Modernisierungsumlage in Höhe von 10 Prozent auf die Mieter umlegen; allerdings auf maximal 50 Cent pro Quadratmeter begrenzt.

Bei der Diskussion: (v. li.) Ortsvorsitzender und Listenkandidaten für die Landtagswahl, Victor Weizenegger, Landtagskandidatin Alina Graf und MdB Andreas Mehltretter.

Ein Lesermail

  1. Zitat: „Kommunen unter 100.000 Einwohner wie Eching müssten bis Mitte 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen, […]“

    Da muss sich die Gemeinde jetzt aber sputen. Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Planung komplexer ist als eine neue Gemeindehomepage. Die wird laut Aussage auf der aktuellen Seite „[…] in 2022″ umgesetzt“, laut Jahresrückblick 2021.

    Aber die Veranstaltung selbst finde ich sehr wichtig und richtig, um die Falschaussagen der gefühlt rückwärtsgewandten CDU/CSU als solche aufzudecken.

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