Lesermail zur Stellungnahme der SPD zum Artikel „Bürgermeister ist jetzt vorbestraft“

Sehr geehrter Herr Weizenegger,

die Anschauung einer erfolgreichen Amtszeit unseres Bürgermeisters herrscht wohl nur in der SPD Eching vor. Vielleicht sind Ihnen wegen der räumlichen Distanz zwischen Neufahrn und Eching einige Tatsachen entgangen oder die in der SPD häufiger verbreiteten Erinnerungslücken haben wieder einmal zugeschlagen.

Betrachten wir die Sache objektiv: Sie heben die großartigen Verdienste unseres Bürgermeisters in Sachen Ortsentwicklung hervor. Seit mehr als 5 Jahren soll das Gemeindeentwicklungsprogramm fortgeschrieben werden. Bis jetzt existiert dieses noch nicht. Es gibt keine konkreten Planungen, noch nicht einmal ein Bürgerdialog hat stattgefunden.

Die Verdienste unseres Bürgermeisters in Sachen Wohnungsbau wurden von Ihnen hervorgehoben. Die Baugebiete, in denen jetzt Häuser gebaut werden oder in den letzten 1 bis 2 Jahren gebaut wurden, wurden allesamt durch den vorherigen Bürgermeister initiiert. Der Entwicklungsprozess wurde von unserem Bürgermeister nicht gerade mit großer Energie vorangetrieben, sondern bereits vor dem Bürgerbegehren verzögert.

Als Resultat konnten sich viele Einheimische kein Grundstück mehr leisten, sodass sogar Auswärtige (z. B. die Schwester unseres Bürgermeisters) über das Echinger Einheimischen-Modell Baugrund erwerben konnten. Das nenne ich soziales Verhalten gegenüber der Echinger Bevölkerung. Wohlwissend, dass er vermutlich durch das hohe Einkommen keine Chance im Einheimischen-Modell hat, hat sich unser Bürgermeister selbst auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück begeben. Statt einem Baugrundstück waren jedoch Ackerflächen am Ortsrand im Visier.

Wurden bedeutende Gewerbeunternehmen, wie im Wahlprogramm angekündet, in dessen Amtszeit angesiedelt? Ich erinnere mich noch an die vollmundige Verkündung der Ansiedelung eines Global Players in Eching. Schnell ist diese weichenstellende Ansiedelung in Eching wieder verstummt. Alle Gemeinden im Eching herum sind in den letzten 10 Jahren sehr stark gewachsen. Viele Großunternehmen haben sich angesiedelt. Eching ist das Schlusslicht.

Wie steht es um den Ausbau der sozialen Infrastruktur? Es wurde in den letzten Leserbriefen bereits der nicht vorhandene Ausbau von Kindertagesstätten angesprochen. Das Feuerwehrhaus in Günzenhausen war eine endlose Diskussion mit dem Ergebnis von hoher Preissteigerung der Baukosten.

Wenn wir bei dem sozialen Aspekt sind, möchte ich das harmonische Arbeitsklima im Rathaus, geprägt von dem als Hilferuf zu wertenden, anonymen Schreiben der Rathausmitarbeiter und von den zahlreichen Abmahnungen hervorheben.

Es würde der SPD Eching gut tun, die rote SPD-Brille abzunehmen und den Dingen ins Auge zu sehen. Eine Politik, vollkommen losgelöst von der Meinung der Bürger Echings, lässt die Abneigung gegenüber der SPD immer größer werden. Den anderen Parteien in Eching spielt dies enorm in die Karten.

Wenn nicht einmal eine Verurteilung und eine Vorbestrafung wegen Untreue ausreicht, um ihre Stellung zu unserem Bürgermeister zu überdenken, dann fragen sich viele Echingerinnen und Echinger, was noch passieren muss.

Mit freundlichen Grüßen
Marion Neuhauser

Lesermail verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert