Stellungnahme der SPD zum Artikel „Bürgermeister ist jetzt vorbestraft“

Der Schritt des Ersten Bürgermeisters Sebastian Thaler, seinen Einspruch gegen den Strafbefehl zurückzuziehen, hat uns sehr überrascht. Wir waren über diesen Schritt zuvor nicht informiert.

Wir erkennen positiv an, dass dieses nun schon über zwei Jahre laufende Verfahren damit abgekürzt wird, und hoffen, dass diese Angelegenheit bald zu einem Ende geführt werden kann.

Die SPD Eching ist Sebastian Thaler gegenüber seit Anfang an gesprächsbereit. Leider wurden Gesprächsangebote bis zuletzt von ihm ausgeschlagen. Eine ehrliche Aufarbeitung der Vorgänge durch Sebastian Thaler sowohl der SPD Eching als auch dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit gegenüber hätte längst zu einer Klärung führen können. Diese unschöne Vorgehensweise überschattet leider eine ansonsten in vielerlei Hinsicht erfolgreiche Amtszeit. So sind beispielsweise im Hinblick auf Wohnungsbau und Ortsentwicklung wesentliche Weichen gestellt worden, von denen die Gemeinde in den nächsten Jahrzehnten profitieren wird.

Die SPD Eching wird das Ergebnis des Disziplinarverfahrens abwarten, bevor sie eine vollständige Bewertung des Verhaltens des Ersten Bürgermeisters vornehmen wird. Dies sollte in einem Rechtsstaat selbstverständlich sein. Leider zeigt das Verhalten einiger Akteure auf Seite der politischen Konkurrenten, dass einigen die Durchsetzung von Partikularinteressen wichtiger ist als das Wohl der Gemeinde.

Mit freundlichen Grüßen

Victor Weizenegger, Vorsitzender SPD Eching

6 Lesermails

  1. Sehr geehrter Herr Weizenegger,

    die Anschauung einer erfolgreichen Amtszeit unseres Bürgermeisters herrscht wohl nur in der SPD Eching vor. Vielleicht sind Ihnen wegen der räumlichen Distanz zwischen Neufahrn und Eching einige Tatsachen entgangen oder die in der SPD häufiger verbreiteten Erinnerungslücken haben wieder einmal zugeschlagen.

    Betrachten wir die Sache objektiv: Sie heben die großartigen Verdienste unseres Bürgermeisters in Sachen Ortsentwicklung hervor. Seit mehr als 5 Jahren soll das Gemeindeentwicklungsprogramm fortgeschrieben werden. Bis jetzt existiert dieses noch nicht. Es gibt keine konkreten Planungen, noch nicht einmal ein Bürgerdialog hat stattgefunden.

    Die Verdienste unseres Bürgermeisters in Sachen Wohnungsbau wurden von Ihnen hervorgehoben. Die Baugebiete, in denen jetzt Häuser gebaut werden oder in den letzten 1 bis 2 Jahren gebaut wurden, wurden allesamt durch den vorherigen Bürgermeister initiiert. Der Entwicklungsprozess wurde von unserem Bürgermeister nicht gerade mit großer Energie vorangetrieben, sondern bereits vor dem Bürgerbegehren verzögert.

    Als Resultat konnten sich viele Einheimische kein Grundstück mehr leisten, sodass sogar Auswärtige (z. B. die Schwester unseres Bürgermeisters) über das Echinger Einheimischen-Modell Baugrund erwerben konnten. Das nenne ich soziales Verhalten gegenüber der Echinger Bevölkerung. Wohlwissend, dass er vermutlich durch das hohe Einkommen keine Chance im Einheimischen-Modell hat, hat sich unser Bürgermeister selbst auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück begeben. Statt einem Baugrundstück waren jedoch Ackerflächen am Ortsrand im Visier.

    Wurden bedeutende Gewerbeunternehmen, wie im Wahlprogramm angekündet, in dessen Amtszeit angesiedelt? Ich erinnere mich noch an die vollmundige Verkündung der Ansiedelung eines Global Players in Eching. Schnell ist diese weichenstellende Ansiedelung in Eching wieder verstummt. Alle Gemeinden im Eching herum sind in den letzten 10 Jahren sehr stark gewachsen. Viele Großunternehmen haben sich angesiedelt. Eching ist das Schlusslicht.

    Wie steht es um den Ausbau der sozialen Infrastruktur? Es wurde in den letzten Leserbriefen bereits der nicht vorhandene Ausbau von Kindertagesstätten angesprochen. Das Feuerwehrhaus in Günzenhausen war eine endlose Diskussion mit dem Ergebnis von hoher Preissteigerung der Baukosten.

    Wenn wir bei dem sozialen Aspekt sind, möchte ich das harmonische Arbeitsklima im Rathaus, geprägt von dem als Hilferuf zu wertenden, anonymen Schreiben der Rathausmitarbeiter und von den zahlreichen Abmahnungen hervorheben.

    Es würde der SPD Eching gut tun, die rote SPD-Brille abzunehmen und den Dingen ins Auge zu sehen. Eine Politik, vollkommen losgelöst von der Meinung der Bürger Echings, lässt die Abneigung gegenüber der SPD immer größer werden. Den anderen Parteien in Eching spielt dies enorm in die Karten.

    Wenn nicht einmal eine Verurteilung und eine Vorbestrafung wegen Untreue ausreicht, um ihre Stellung zu unserem Bürgermeister zu überdenken, dann fragen sich viele Echingerinnen und Echinger, was noch passieren muss.

    Mit freundlichen Grüßen
    Marion Neuhauser

  2. Sehr geehrter Herr Weizenegger,

    es ist schon schlimm, dass Sie, die SPD, so lang zu diesem Bürgermeister geschwiegen haben, schließlich ist er mit Ihrer Unterstützung aufgestellt worden.

    Nun wäre es ein gutes Zeichen, wenn sich die SPD endlich mit klaren Worten äussern würde. Denn mit Schweigen und ohne Taten steht das „S“ Ihrer Partei nicht für „Soziales“ sondern für nichts.

    Engagieren Sie sich endlich für die vielen Echinger Bürger und nicht für einen einzelnen.

  3. Hallo Herr Fütterer,

    um Ihre Frage zu beantworten: Sebastian Thaler war weder zum Zeitpunkt der Wahl SPD-Mitglied, noch ist er es jetzt.

    Die verschiedenen von Ihnen angesprochenen Themen lassen sich sicher in einem anderen Rahmen adäquat erörtern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Victor Weizenegger

  4. Bei Korruption und Untreue gilt grundsätzlich null Toleranz!

    Spezialdemokraten sehen noch Positives, nicht zu fassen. Ein Bürgermeister, der wegen Untreue mehr als 90 Tagessätze Geldstrafe erhalten hat, ist nicht mehr amtsfähig. Punkt…

  5. Sehr geehrter Herr Weizenegger,

    ich darf Sie zitieren: „Leider zeigt das Verhalten einiger Akteure auf Seite der politischen Konkurrenten, dass einigen die Durchsetzung von Partikularinteressen wichtiger ist als das Wohl der Gemeinde.“

    Dann nennen Sie doch bitte, wen Sie konkret damit meinen.

    Übrigens: Es ist doch richtig, dass der parteilose Herr Thaler nach wie vor mit einem SPD-Mandat im Kreistag sitzt, oder?

    MfG
    Guido Langenstück

  6. Was mich im Nachhinein ärgert…

    Das Wahlprogramm von Herrn Thaler war aus meiner Sicht gut. Wenn ich mich richtig erinnere, war Herr Thaler zum Zeitpunkt der Wahl parteilos.

    Wenn Herr Thaler zum Zeitpunkt der Wahl schon bei der SPD Mitglied war, so ist das Betrug am Wähler. Ich bin mir sicher, dass Herrn Thaler weniger Bürger gewählt hätten, wenn bekannt gewesen wäre, dass er SPD-Mitglied war oder werden wird.

    Wenn ein Bürgermeister die Gemeinde positiv verändern will, kann dieser gleich anfangen, das Echinger Modell abzuschaffen bzw. zu modernisieren, den Huberwirt wieder für die Bürger nutzbar zu machen und sich um die Anbindung des Echinger Nordens zu kümmern mit S-Bahn-Umbau und und und…

    Der neue Bürgermeister kann dann gleich das Wahlprogramm des Herrn Thaler verwenden, nur umgesetzt muss es halt werden. Was ist eigentlich aus der neuen Homepage, Ortsentwicklungsplänen, Umgehungsstraße Dietersheim geworden?

    Für die SPD war sicherlich Herr Thaler kein Gewinn und das Echinger Modell des Herrn Enßlin sehe ich bei weitem auch nicht so positiv wie viele SPD-Mitglieder das tun. Und die Erbpacht, na ja…

    Was genau hat also Herr Thaler Positives gebracht?

    Georg Fütterer

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