In einer detaillierten Aufschlüsselung hat das Büro „Stadt-Land-Verkehr“ nun die Ergebnisse der großen Verkehrsbefragung 2019 im Gemeinderat vorgestellt. Im Mai war eine Haushaltsumfrage zum Verkehrsverhalten durchgeführt worden, im Oktober wurden an 21 Zählstellen die Verkehrsbewegungen gezählt und auch die Fahrer nach Herkunft und Ziel befragt.
In der Umfrage hatten 60 Prozent Beschwerden und Veränderungswünsche zur Verkehrssituation am Ort vorgebracht, was laut der Analyse ein sehr hoher Wert der Unzufriedenheit sei. Hauptklagepunkte waren die zu hohe Pkw-Belastung, aber auch mangelhafte Radwege. Dabei ist die Nutzung des Fahrrads für Wege innerhalb Echings überdurchschnittlich hoch.
Der tägliche „Modal Split“, also die Verteilung der individuellen Mobilität auf die Verkehrsmittel, sieht in Eching so aus, dass 45 Prozent der Echinger Verkehrsbewegungen eines Durchschnittstages mit dem Auto vorgenommen werden, weitere acht Prozent als Beifahrer im Auto, 20 Prozent mit dem Fahrrad und 15 Prozent zu Fuß.
Durchschnittlich stehen jedem Echinger Haushalt 1,5 Autos zur Verfügung. In gut 55 Prozent der Haushalte gibt es ein Fahrrad, nur in 25 Prozent mehr als ein Radl – und 18 Prozent haben überhaupt kein Rad. Bizarres Detail: 37 aller Autofahrten der Echinger sind kürzer als einen Kilometer.
Die seitenlange Detailauswertung mit Dutzenden Grafiken wurde nun der Rathausverwaltung und den Gemeinderäten zur Auswertung und zu möglichen Handlungsableitungen überlassen. Als ersten Schritt hat der Planungsausschuss des Gemeinderats gleich einstimmig beschlossen, die Analyse zur Grundlage eines erneuerten Radverkehrskonzepts zu machen, das zur angestrebten Zertifizierung als „fahrradfreundliche Kommune“ verhelfen soll.