Der geplante Brunnen auf dem neuen Platz zwischen dem künftigen Rathaus und der alten Pfarrkirche St. Andreas kostet statt der kalkulierten 30.000 Euro unerwartet nun rund 140.000 Euro. Aus der CSU wurde eine komplette Neuplanung gefordert, mit 10:3 Stimmen vergab der Bauausschuss des Gemeinderats aber den verteuerten Auftrag.
In der Kostenschätzung von 2017 war offenbar davon ausgegangen worden, dass der Brunnen wie der frühere Flachbrunnen an der Stelle mit Grundwasser gespeist werden könne. Davon haben die Experten nun aber abgeraten.
Seit 2018 gebe es neue Normen zur Wasserqualität und zur Zuständigkeit der Einhaltung. Daher wurde empfohlen, den Brunnen mit Trinkwasser zu betreiben. Das erfordert nun aber komplett andere Technik mit Umwälzpumpen, Filterung, Enthärtung, Entkeimung und entsprechend ein längeres Leitungsnetz, was die veränderten Kosten bedingt.
Das sei „ärgerlich“, räumte Bürgermeister Sebastian Thaler ein. Der Brunnen, der sich über die komplette Gebäudelänge an der Ostfassade des neuen Rathauses entlangzieht, war vom Gemeinderat als „Kunst am Bau“ deklariert worden, eine Notwendigkeit bei öffentlichen Neubauten. Da sei es dann „schon legitim, uns den Brunnen etwas mehr kosten zu lassen“, fand der Bürgermeister.
Freilich sei der Ablauf „sehr grenzwertig“, rügte auch Anette Martin (SPD). Man habe die Schätzungen immerhin von Fachleuten eingeholt und die offenbar falsch eingeschätzte Frage der Wasserversorgung betreffe „grundlegende Dinge“.
Wenn der geplante Brunnen so ein Kunstwerk werden soll, dann kann man hoffen, dass möglichst viel Leute kommen und dieses Bauwerk bewundern und dann wie im Trevi-Brunnen in Rom Geld über die linke Schulter hineingeworfen wird. Auf diese Art und Weise käm wenigstens Geld zusammen. Es muss nicht so viel sein wie in Rom, aber auf die Dauer könnten die hohen Kosten etwas reduziert werden.
Etwas mehr, dieses „etwas mehr“ ist schon sehr kurz gegriffen bei dem Unterschied von 40.000 € zu den neuen Kosten von 140.000 €. Die leidvolle Erfahrung zeigt aber, dass selbst der jetzt angegebene Preis bei der Realisierung wieder überschritten wird.