Zur Optimierung der medizinischen Notfallversorgung startet die Rettungswache des Roten Kreuzes ein Projekt „Helfer vor Ort“. Dabei sollen „medizinisch geschulte Kräfte mit qualifizierten Erste-Hilfe-Maßnahmen das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Der Rettungswagen an der rein ehrenamtlich strukturierten Rot-Kreuz-Rettungswache fuhr 2019 nach Angaben der Helfer 3106 Einsätze mit einer durchschnittlichen Einsatzzeit von über einer Stunde. Damit sei der Wagen 46 Prozent des Jahres im Einsatz gewesen und somit fast die Hälfte der Zeit für etwaige weitere Notfälle nicht verfügbar.
Daher müssten oft Rettungsdienste aus Hochbrück, Ismaning oder Oberschleißheim gerufen werden – mit entsprechend längerer Anfahrtszeit, was entscheidend sein kann. In Dietersheim baut deswegen die Feuerwehr bereits eine „First Responder“-Truppe auf.
„Helfer vor Ort“ soll nun sicherstellen, dass wenigstens fachkundige Helfer so schnell als möglich am Notfallort sind, um die Phase bis zum Eintreffen eines Fahrzeugs mit allem nötigen Equipment zu überbrücken. Dazu leisten ausgebildete Mitglieder der Rot-Kreuz-Station zusätzliche Bereitschaftsdienste.
Sollte zu einem Notfall ein Rettungsdienst mit längerer Anfahrt alarmiert werden müssen, werden parallel auch die „Helfer vor Ort“ gerufen, die dann in aller Regel schneller aktiv werden können. Im Idealfall bräuchte jeder der beiden „Helfer vor Ort“ in Rufbereitschaft ein Einsatzfahrzeug, das mindestens mit Signalanlage und Funkverbindung ausgestattet sein müsste. Die nötige mobile Ausrüstung ist in der Rettungsbereitschaft bereits vorrätig.
In der Pilotphase soll der Dienst mit einem Fahrzeug versucht werden. Die Anschubfinanzierung für das Einsatzfahrzeug will nun das Rathaus leisten. Einstimmig bewilligte der Finanzausschuss des Gemeinderats 15.000 Euro für die Erstausstattung des „kleinen Rettungswagens“ plus jährliche Unterhaltskosten von 2000 Euro.
Damit soll das Projekt „Helfer vor Ort“ gestartet werden. Im Einsatz soll es dann vorrangig in Eching und Günzenhausen sein. Eine enge Abstimmung mit dem Projekt der Dietersheimer Feuerwehr wurde vom Ausschuss ausdrücklich angemahnt. kbh
Vielen Dank für die umfangreiche Berichterstattung, wir haben noch ein paar kleine Fehler identifiziert, die wir als BRK-Bereitschaft Eching (Ehrenamt) an dieser Stelle gerne berichtigen möchten (das Thema ist natürlich sehr spezifisch – daher trifft die Redaktion an dieser Stelle keine Schuld):
– Die Rettungswache des BRK in Eching ist nicht ehrenamtlich organisiert. Sie wird professionell durch hauptamtlich Beschäftigte (teilweise unterstützt durch ehren- bzw. nebenamtliche Kräfte) betrieben.
– Rettungswache und Ehrenamt (BRK-Bereitschaft Eching) sind getrennt organisiert, arbeiten aber natürlich unter einem Dach vertrauensvoll zusammen.
– Die Abdeckung durch den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst ist sehr gut in Eching und Umgebung, hier gilt unser Dank der Rettungswache und ihren Beschäftigten. Die Zeiten bis zum Eintreffen der Rettungsmittel sind in der Regel sehr kurz. Dennoch gibt es, wie beschrieben, Ausnahmefälle, in denen wir ehrenamtlichen Kräfte die Rettungskette mit qualifizierter Ersten Hilfe unterstützen können, bis der professionelle Rettungsdienst eintrifft.
– Die Informationen/Statistiken zu Einsatzhäufigkeiten bzw. Abwesenheitszeiten des Rettungsdienstes stammen nicht von uns.
– Es handelt sich nicht um einen „kleine Rettungswagen“, hier möchten wir einem falschen öffentlichen Eindruck vorbeugen. Durch den Helfer vor Ort werden keinesfalls Patienten transportiert. Bei lebensbedrohlichen Notfällen und bei gleichzeitigem längeren Anfahrtsweg des nächsten verfügbaren Rettungsmittels fahren Helfer des Ehrenamtes mit einem geeigneten PKW (für den das nun bewilligte Budget vorgesehen ist) und dafür geeigneter Ausrüstung zum Einsatzort und beginnen mit einfachen lebenserhaltenden Maßnahmen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Vielen Dank für Ihr Interesse! Wir freuen uns, mit dem „Helfer vor Ort“ ein schönes und sinnvolles Projekt – mit Unterstützung der Gemeinde Eching – vorantreiben zu können.