Appell zur Mäßigung

In einem „Offenen Brief“ in der echinger-zeitung.de haben Ehrenbürger, ehemalige Gemeinderäte und weitere Unterzeichner zu einem moderateren Umgang mit den Anschuldigungen gegen Bürgermeister Sebastian Thaler aufgerufen.

Viele öffentliche Wortmeldungen seien „immer mehr von Aggression, Spekulationen und Vorverurteilungen geprägt“, heißt es in dem Schreiben, „dies schadet unserer politischen Kultur und dem friedlichen Zusammenleben in unserer Gemeinde“.

Die Vorwürfe gegen Thaler seien beim Gemeinderat, dem Landratsamt und bei der Justiz in Bearbeitung. Der Offene Brief appelliert daher, „trotz quälender Langwierigkeit das Ergebnis der demokratischen Instanzen vertrauensvoll abzuwarten“.

Unterzeichnet wurde das Schreiben von den Ehrenbürgern Dr. Rolf Lösch und Sabine Palitzsch, den ehemaligen SPD-Gemeinderäten Anette Martin, Barbara Schefold, Dr. Sybille Schmidtchen und Gertrud Wucherpfennig sowie weiteren Personen des öffentlichen Lebens.

Der Offene Brief im Wortlaut steht hier.

2 Lesermails

  1. Danke Frau & Herr Dr. Erb für diese klaren Worte! Kann mich dem nur anschließen und hoffen, dass Hr. Thaler freiwillig mit erhobenem Haupt zeitnah abdankt und in der Versenkung verschwindet.

    Ein weiteres Mal werde ich diesen „Defraudant“ definitiv nicht wählen. Mittlerweile wäre mir ein junger, „unerfahrener“ Bürgermeister aus den Reihen der Grünen fast schon lieber gewesen.

  2. „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ oder „das große Ganze“

    „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, sagte Helmut Schmidt im „Spiegel” über Willy Brandts Visionen im Bundestagswahlkampf, 1980. Diese beiden waren auch leider die letzten sozialdemokratischen Kanzler, denen das Attribut „groß“ zuzusprechen wäre.

    In Eching brauchen wir keine Visionen – welch großes Wort für eine kleine Gemeinde – ein halbwegs vernünftiger Dorfentwicklungsplan, welcher dann auch umgesetzt würde, wäre ja schon ein Anfang.

    Visionen? Ja, wo sind die denn? Fahrradweg nach Garching? Fair Trade Gemeinde? Lastenfahrrad? So what?

    Wir sind mit der Sozialdemokratie generell sehr verbunden und auch der mittlerweile unserer Ansicht nach wertkonservativen Partei der Grünen. In jeder Partei hat es genügend Strömungen, vernünftige und unvernünftige Leute, wir nehmen uns das für uns Passende heraus. So können wir einen Herrn Kretschmann in Baden-Württemberg durchaus toll, weil pragmatisch, finden, einen Herrn Hofreiter aber genauso wenig wie einen Herrn Palmer in Tübingen.

    Tatsächlich haben auch wir Herrn Thaler, allerdings nur in Ermangelung jedweder akzeptabler Alternativen, gewählt. Mittlerweile glauben wir aber, dass fast jedwede Alternative besser gewesen wäre, als dieser Blender, dem offensichtlich große Teile der Bunten immer noch aufsitzen.

    Er sollte zurücktreten und wir werden nicht müde werden, dies auch zu äußern, selbst wenn es manchen nicht gefällt. Das ist durchaus demokratisch, im Gegensatz zum Maulkorberlass für den Gemeinderat. Wenn Sie das nicht verstehen, haben Sie ein seltsames Demokratieverständnis.

    Zu dem Mäßigungsbrief der altvorderen SPD-Mitglieder (Auf, Sozialisten, schließt die Reihen, die Trommel ruft, die Banner wehen, es gilt…), Herrn Wutz, dem Hosianna-Sänger Seiffert und Frau Dr. Schmidtchen: Si taccuisses, philosophus mansisses, in Deutsch: Hättet Ihr geschwiegen, wärt Ihr Philosophen geblieben.

    Annette und Dr. Andreas Erb

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