Malenke tritt als Zweite Bürgermeisterin zurück

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag hat Stefanie Malenke (SPD) in Abwesenheit erklärt, ihr Amt als Zweite Bürgermeisterin abzugeben. Kurz vor Weihnachten war bei ihr eine Krebserkrankung diagnostiziert worden.

Aufgrund der „dadurch notwendigen, sehr intensiven Therapien, die mich mindestens das nächste halbe Jahr beschäftigen werden“, könne sie ihr Amt „derzeit nicht sinnvoll und nicht in ausreichendem Maße wahrnehmen“, heißt es in der Erklärung, die ihr Fraktionskollege Carsten Seiffert verlas.

Malenke gehört dem Gemeinderat seit 2014 an, 2020 war sie zur Stellvertreterin von Bürgermeister Sebastian Thaler gewählt worden. In der Ausnahmesituation um die Anschuldigungen gegen Thaler hatte sie im November die Initiative ergriffen und in einer Sondersitzung Untersuchungen des Gemeinderates angestoßen.

Bis hin zu diesen Affären um den Bürgermeister habe ihr „das Amt unfassbar viel Freude gemacht“, schreibt Malenke. Seit den Anschuldigungen gegen Thaler aber „steht im Rathaus gefühlt kein Stein mehr auf dem anderen“.

Die Gemeindepolitik befinde sich „seit einem halben Jahr in einer lähmenden Endlosschleife“, schildert sie. Ein Wechsel in der Stellvertretung des Bürgermeisters könne auch „vielleicht genau der Impuls sein, der notwendig ist, um endlich wieder Bewegung in die unerträgliche Starre zu bekommen“.

Das Dilemma, in dem man sich befinde, sei ein Ausfluss von „Halbwahrheiten, Nicht-Kommunikation, fehlender Reflektion und dem überzogenen Fokus auf eigene Bedürfnisse“, schreibt Malenke und empfiehlt „allen, vielleicht einmal einen Schritt zurücktreten, um die Perspektive ein wenig zu verändern“.

Das Amt muss nun vom Gemeinderat neu gewählt werden. Auch der Dritte Bürgermeister Leon Eckert (Grüne) hat bereits angekündigt, nach den internen Untersuchungen gegen Thaler, mit denen er gerade betraut ist, sein Amt abzugeben. Ob beide Positionen dann in einem Wahlakt neu besetzt werden, wird davon abhängen, wann Eckert konkret abtritt.

Ein Lesermail

  1. Ich wünsche Frau Malenke viel Kraft, eine baldige, vollständige Genesung und Gottes Segen.

    Dass sie in der momentan ohnehin schwierigen Situation im Gemeinderat ihr Amt als 2. Bürgermeisterin nicht weiter ausüben kann, bedarf angesichts des Berichts keiner weiteren Erklärung.

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