Grüne und SPD verwahren sich gegen Thalers Wutrede

Nach der Wutrede von Bürgermeister Sebastian Thaler bei der Weihnachtsfeier des Gemeinderats haben die Grünen zum Start in die Zusammenarbeit 2023 eine Entschuldigung gefordert.

Die erste Sitzung des Jahres, eine Bauausschuss-Sitzung, ging am Dienstag völlig ohne Bezug auf die Attacken des Bürgermeisters über die Bühne. Anschließend verbreitete auch die SPD ein Statement, in dem sie das Vorgehen Thalers rügt: „So geht es nicht!“

in einem offenen Brief der fünfköpfigen Grünen-Fraktion an Thaler steht: „Nach den von Ihnen geäußerten Vorwürfen und Unterstellungen stellen wir fest, dass die Arbeitsgrundlage zwischen dem Gemeinderat und dem Bürgermeister neu erstellt werden muss.“

Thalers Vorwürfe, „der Gemeinderat würde unmenschlich gegen Sie vorgehen, nicht zum Wohle der Gemeinde arbeiten, oder nicht das Gespräch mit Ihnen suchen, sehen wir nicht als gerechtfertigt an“, so die Grünen: „Wir fordern Sie daher auf, sich zu entschuldigen.“ Als Gemeinderäte würde man sich ehrenamtlich für die Gemeinde engagieren „und gerne zur Sacharbeit zurückkehren“.

Die SPD-Fraktion nennt in ihrer Stellungnahme die Rede Thalers eine „unangemessene Frustrede“ und zur Weihnachtsfeier „eine schöne Bescherung“. Auch bei Verständnis für dessen angestauten Ärger: „So geht es nicht!“

Derartige Rundumschläge würden auch die treffen und verärgern, „die sich an den Schmutzkübeleien nicht beteiligen, die sich um eine sachliche Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den Bürgermeister bemühen, die seine Leistungen für die Gemeinde Eching zu würdigen wissen und dabei selbst mit Schmutz beworfen werden“.

Anders, als vom Bürgermeister dargestellt, habe „unsererseits permanent das Angebot zur gemeinsamen, sachlichen Aufarbeitung der erhobenen Vorwürfe bestanden“, versichert die SPD: „Wirklich angenommen wurde es nicht. Erlebt haben wir eher das Gegenteil: Mauern und Abblocken.“

„Niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet“, heißt es im Text der SPD, „auch ein Bürgermeister nicht“. Thaler wird von den Genossen „ehrliche Selbstreflexion“ empfohlen.

Ein Lesermail

  1. Schön, dass die Grünen- und die SPD-GR-Fraktionen jetzt erkannt haben, dass sie bei der Unterstützung Thalers in seinen beiden Wahlkämpfen ganz offensichtlich aufs falsche Pferd gesetzt haben (ich muss gestehen, ich hatte Thalers Wahlkämpfe auch aktiv unterstützt (was ich heute zutiefst bedauere)).

    Aber glauben die ernsthaft, dass sich Sebastian Thaler für seinen Ausraster bei der letzten GR-Weihnachtsfeier bei denen entschuldigt und jetzt Einsicht zeigt? Ich nicht.

    Auch wenn ich kein Psychologie-Studium absolviert habe, so wage ich dennoch eine (Fern-)Diagnose über Thalers innere Verfassung und geistigen Zustand: Bei Thaler sind immer die anderen dran schuld und die Fähigkeit, eigenes Fehlverhalten einzusehen und auch (öffentlich) einzugestehen, fehlt ihm völlig. Das hat er schon bei der juristischen Aufarbeitung seiner Raufereigeschichte bewiesen (ich werde den Sachverhalt hier nicht nochmals vortragen).

    Bleibt die Frage, wie eine gedeihliche, sachorientierte Zusammenarbeit mit Herrn Thaler im Gemeinderat für den Rest der Legislaturperiode (bis März 2026) noch funktionieren soll, wenn selbst das Tischtuch zwischen Thaler und den Grünen und den Roten im Gemeinderat nun endgültig als zerschnitten gelten dürfte.

    Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass angesichts des tiefen gegenseitigen Misstrauens im Gemeinderat eine heuer anstehende 1250-Jahr-Feier in Eching komplett ausfällt (mir ist angesichts der Horrorbilder, die uns allabendlich aus der Ukraine erreichen, momentan eh nicht zum Feiern zumute).

    Kann es nicht wenigstens im Echinger Gemeinderat friedlich(er) zugehen oder ist damit zu rechnen, dass bis März 2026 dort auf Kindergarten-Niveau „gearbeitet“ wird?

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