Entdecken und erinnern

Beim Jubiläumsfest am Wochenende wurde auch das Ausstellungs- und Erinnerungsprojekt der „Echinger Geschichte(n)“ eröffnet. Volkshochschule und Gemeindearchiv präsentieren darin auf zunächst elf Stelen und einer umfassenden Webseite Geschichte und Geschichten hinter öffentlichen Orten, aber auch zu eher unbekannten Ecken in der Gemeinde.

Die zum Jubiläum konzipierte Ausstellung soll dazu einladen, Eching zu entdecken, aber auch eigene Erinnerungen aufzufrischen und im Idealfall mit allen zu teilen. „Orte verändern sich schnell“, sagt Gemeindearchivin Rebecca Eckl, „und man vergisst seine Erinnerungen auch.“ Mit dem Projekt sollen die „hochgelockt und bewahrt werden“.

Ein meist kurioses Bild aus dem Gemeindearchiv ist der Aufhänger, dazu gibt’s ein paar erläuternde Sätze und einen QR-Code auf die Webseite, auf der die Themen dann umfassend und mit viel Bildmaterial dargestellt werden. Ein kleines Geschichtsbuch soll so entstehen und, das ist der vertiefende Ansatz des Projekts, vom ganzen Ort geschrieben und lebendig immer fortgeschrieben werden.

So sollen die „Geschichte(n)“ dann auch auf die einzelnen Höfe erweitert werden. „Eching hat so eine lange dörfliche Geschichte“, betont Eckl, „die muss man sichtbar machen.“ Die ausgesuchten exemplarischen Orte würden nun insbesondere „die Wandlung des Ortes zeigen“.

Mit der Erinnerungsarbeit werde auch ein neuer Blick nach vorne eröffnet, erwartet Vhs-Leiterin Daniela Kirschstein. „Wir leben gerade in einem Gefühl, dass alles still steht“, findet sie, der Blick auf die Entwicklung zeige aber, „wie viel sich verändern kann“. So könne die Ausstellung „den Impuls liefern: Was will ich, wie sich Eching entwickeln soll?“

Die „Echinger Geschichte(n)“, die mit dem Start der Jubiläums-Feier am Freitag eröffnet werden, bleiben dann zunächst bis Ende Oktober an ihren Standorten von Deutenhausen bis Dietersheim, vom Gewerbegebiet bis zu den Neubaugebieten im Westen.

Dass die Stelen nur temporär zu sehen sind, ist programmatisch. So sollen sie „ein Vorschlag zur Diskussion sein“, beschreibt es Eckl. Eine dauerhafte Präsentation würde „so viele Orte ausschließen“ und das sei absolut nicht gewollt: „Grundsätzlich ist jeder Ort spannend.“

Mit der Realschule ist schon eine Führung entlang der Stelen unmittelbar nach der Jubiläumsfeier geplant. Gerade die Schulen sollten die Anregungen aufnehmen und vertiefen, erhoffen die Macherinnen, eigene Geschichten aufspüren, die Entwicklung weiterdenken.

Im Oktober steht ein Spaziergang mit der Kamera unter Führung eines Profi-Fotografen an, bei dem die vorgeschlagenen Blicke auf Eching individuell nachvollzogen werden können. Die Stelen als Basis können bei Bedarf immer wieder reaktiviert werden. Vor allem aber sollen die „Echinger Geschichte(n)“ online wachsen.

Beim Jubiläumsfest präsentierten Vhs-Leiterin Daniela Kirschstein (li.) und Gemeindearchivin Rebecca Eckl die ersten Stelen.

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