Studiosus Bürgermeister

Bürgermeister Sebastian hat an der „IESE Business School“ in München ein Nebenstudium als „Executive MBA“ begonnen. Das spezielle Studienprogramm ermöglicht einen Abschluss zum „Master of Business Administration“ und ist berufsbegleitend für Manager und Führungskräfte gedacht, die in Vollzeit arbeiten.

Für Thaler, der bereits 2005 bis 2010 an der TU München Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre studiert und als Diplom-Kaufmann abgeschlossen hatte, ist das sein zweites Studium.

Das Studium absolviere er ausschließlich in seiner Freizeit, sagte er im Gemeinderat. Die Lektionen lägen am Wochenende, andernfalls verwende er seinen Urlaub dafür. Studiendauer ist 18 Monate.

Eine derartige Ausbildung habe er bereits in seiner Zeit bei Siemens angestrebt, sagte Thaler auf Anfrage. Die Zulassung in der weltweit renommierten Schule sei äußerst mühsam. „Nachdem ich es geschafft habe, dort angenommen zu werden, ziehe ich das jetzt durch“, sagte er.

Angesichts der rechtlichen Turbulenzen, in denen Thaler als Bürgermeister steht, liegt der Gedanke nahe, mit der Zusatzausbildung den Abschied vom Amt einzuleiten. Thaler sagte dazu nur, er sei „der Meinung, dass diese Art des sehr praxisorientierten Management-Studiums mir auch einen Mehrwert für meine Arbeit als Bürgermeister bringt“.

3 Lesermails

  1. Der Studiosus Thaler!

    Er ist doch immer für eine Überraschung gut, unser Bürgermeister. Es ist nicht schwierig, die Zusammenhänge herauszufinden.

    Das genannte Institut IESE ist keineswegs eine gewöhnliche staatliche Universität, schon gar keine deutsche, sondern wird von der sogenannten Universität Navarra einer privaten Universität kirchlichen Rechts mit Hauptsitz in Pamplona, Spanien, betrieben, die als korporatives Apostolatswerk der katholischen Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei geführt wird. Großkanzler der Universität ist der jeweilige Opus-Dei-Leiter (seit 1982 Prälat) in Rom.

    Die Universität sieht sich seitens Wissenschaft und Gesellschaft regelmäßiger internationaler Kritik hinsichtlich ihres Umgangs mit Homosexualität ausgesetzt. So versuchen Wissenschaftler der Universität von Navarra seit mehreren Jahrzehnten mit teils pseudowissenschaftlichen Methoden, Erkenntnisse darüber zu erzeugen, dass es sich bei Homosexualität um eine Krankheit handele. Ferner beschäftigt die katholische Universität sowohl in ihrem Lehrbetrieb, als auch in ihrem Universitätsklinikum Wissenschaftler und Ärzte, die der Überzeugung sind, dass Homosexualität geheilt werden könne.

    Seit 1958 bietet das Instituto de Estudios Superiores de la Empresa (IESE) Weiterbildung für Topmanager in einem internationalen Umfeld an. Das IESE hat seinen Sitz in Barcelona mit Ablegern in Madrid, New York, München und São Paulo. In Barcelona war Herr Thaler gerade.

    Die Ausbildung zum EMBA an dieser „Hochschule“ kostet 78.100 €. Ein Studienerfolg ist bei derart hohen Studiengebühren dann ja wohl auch garantiert. Bei diesen Kosten wäre eine Ausbildung für alle Gemeindemitarbeiter an dieser Anstalt für die Gemeinde ruinös.

    Wir gehen davon aus, dass Herr Thaler für seine „Weiterbildung“ und die Unterstützung des Opus Dei selbst aufkommt und nicht die Gemeindekasse belastet.

    Dr. Andreas Erb

  2. Zitat: „…Das Studium absolviere er ausschließlich in seiner Freizeit, sagte er im Gemeinderat. Die Lektionen lägen am Wochenende, andernfalls verwende er seinen Urlaub dafür…“

    Seltsam: Warum hat Herr Thaler dann überhaupt die GR-Sitzung im September von Dienstag (19.09.) auf Donnerstag (21.09.) verschoben (die Sitzung war bekanntlich wg. zu wenigen anwesenden GR-Mitgliedern nicht beschlussfähig: echinger-zeitung.de/2023/09/22/donnerstags-nie)?

    Nach meinem aktuellen Kenntnisstand war Herr Thaler am Dienstag, den 19.09.23, in Spanien unterwegs (Auslandsstudium?).

    Dazu fällt mir nur noch der seinerzeitige Begrüßungsspruch des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl im Maximilianeum ein: „Saludos, Amigos!“

  3. Was für eine sinnvolle und tolle Entscheidung. Ein Beispiel dafür, dass jemand erkannt hat, dass Lernen nie beendet ist, egal wie alt oder „etabliert“ jemand ist.

    Es ist sehr stressig und aufreibend, aber 18 Monate sind auf jeden Fall einfacher als ein grundständiges Studium von z. B. 7 Semestern.

    Wenn ich diese Meldung lese, dann habe ich große Hoffnung, dass auch allen Mitarbeiter:innen im Rathaus so etwas angetragen und ermöglicht wird.

    Viel Erfolg.

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