34 Hektar Solarkollektoren an der A92

Entlang der Autobahn A92 könnten zwischen A9 und dem Zubringer zur A92 auf 34 Hektar Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. Gut acht Hektar darin im Eigentum der Gemeinde sollen bereits 2024 an die Bürgerenergiegenossenschaft Freising (BGE) zum Aufbau einer derartigen Anlage verpachtet werden.

Der Gemeinderat hatte das Widmungsverfahren im März noch für 386 Hektar Fläche gestartet. Nun hieß es aus dem Rathaus, das Landratsamt empfehle, keinen flächendeckenden Vorratsbeschluss zu fassen, sondern lieber konkrete Projekte ins Verfahren zu schicken.

Die acht Hektar Gemeindegrund unmittelbar an der Einmündung des Autobahnzubringers in die A92 will die BGE nutzen; der Eigentümer von angrenzenden zwei Hektar habe laut Gemeindeangaben bereits zugesagt, ebenfalls zu verpachten, so dass hier zehn Hektar erschlossen werden könnten.

Auf neun Hektar weiter südlich am Autobahnzubringer will der Eigentümer in Eigeninitiative Freiflächen-PV realisieren, was ebenfalls ermöglicht werden soll. Und westlich davon, im Autobahnkreuz von A9 und A92, sollen weitere 15 Hektar gewidmet werden. Hier hat die BEG bereits ein Grundstück gepachtet, zur Restfläche laufen Verhandlungen.

Die Widmung der Flächen als PV-Standorte und eine Verpachtung an die BWG billigten SPD, Grüne, Bürger für Eching, Alex Krimmer und ein FW-Rat mit 12:9 Stimmen gegen CSU, FDP und zwei FWler. Obwohl der übergreifende Beschluss zur Aufnahme all dieser Flächen bereits gefasst worden war, lehnten CSU, FW und FDP nun insbesondere die Umsetzung auf der gemeindeeigenen Fläche an der A92 ab.

Dort lägen „mit Abstand die besten Ackerflächen im Gemeindegebiet“, argumentierte Josef Riemensberger (CSU), die dürfe man nicht der landwirtschaftlichen Nutzung entziehen. Martina Britz aus dem Gemeindebauamt betonte, diese Bonität sei bereits in die Analyse eingeflossen und trotzdem hätte sich in der Gesamtschau die Eignung für PV ergeben. Dass die Gemeinde Eigentümer sei, biete zudem die einzige Möglichkeit einer zügigen Umsetzung: „Ich dachte, das wollten alle.“

Leon Eckert (Grüne) wies darauf hin, dass die Flächen mit einer Überbauung durch PV-Module nicht verloren seien. Sobald ausreichend Energie an geeigneteren Stellen gewonnen werde, könne das wieder abgebaut und der Boden erneut bebaut werden. Wer sich um den Erhalt der Böden sorge, müsse eher die anstehende Erweiterung der A92 ablehnen, sagte er, „dabei wird Fläche für ewig unter Beton versiegelt“.

Riemensberger schlug als Alternative vor, ein Fläche ebenfalls im Gemeinde-Eigentum südlich des Ortes an der A9 für Freiflächen-PV auszuweisen. Das wurde mit 11:10 Stimmen abgelehnt. Seine Anregung, auf den ausgewiesenen Flächen wenigstens Viehhaltung unter den Modulen vorzusehen, soll im konkreten Genehmigungsverfahren verfolgt werden.

Kritik gab es von Grünen und BfE, die ursprünglich geplante Ausweisung auf ein Zehntel zu reduzieren. Im Sinne einer reibungslosen Abwicklung wurde das aber geschluckt. Für weitere Flächen könne das Verfahren jederzeit neu aufgenommen werden, betonte Britz. Mit dem Teil-Beschluss und der konkreten Perspektive für diese Flächen habe man aber „einen wirklich bedeutenden Schritt“ getan.

Als zweiter Standort sollen knapp 15 Hektar nördlich des Hollerner Sees für regenerative Energien gewidmet werden. Hier möchte der gemeinsame Zweckverband mit Unterschleißheim eventuell Freiflächen-PV betreiben. Allerdings ist ein einschlägiger Beschluss noch nicht gefasst und zudem ist unklar, wo eine Anschlussmöglichkeit ins Stromnetz bestünde. Mit der Aufnahme ins Ausweisungs-Verfahren möchte das Rathaus bei einer Realisierungsmöglichkeit dann „ohne große Verzögerung reagieren können.“

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