Lesermail zum Artikel „Riemensberger verlässt die CSU“

Servus Herr Buttenschön-Stettner,

ich kann Ihnen nur beipflichten: Michaela Kaniber ist und war in Söders Kabinett eine komplette Fehlbesetzung. Wie kann jemand ein Agrar- und Forstministerium leiten, der bzw. die nicht einmal ansatzweise vom Fach ist? Außer schöne Pressebilder hat diese Dame während der letzten Legislaturperiode m. E. nichts zustande gebracht.

Aber Schaumschlägerei scheint in Söders Kabinett nichts außergewöhnliches, womöglich sogar eine von Söder geforderte Grundqualifikation für ein Ministeramt zu sein.

Nehmen wir z. B. den Leiter der Staatskanzlei, Dr. Florian Herrmann (MdL, CSU; Wahlkreis Freising/Pfaffenhofen): Herrmann behauptet auf seiner Internetseite, er sei „Bundeswehrminister“. Ebenfalls auf Herrmanns Internetseite kann man seinen Lebenslauf lesen. Dort wird man feststellen, dass er weder Grundwehrdienst bei der Bundeswehr noch alternativ Zivildienst geleistet hat (Herrmann war weit vor der Aussetzung der Wehrpflicht grundsätzlich grundwehrdienstpflichtig gewesen). Ebenfalls auf dessen Internetseite findet man Bilder, wo Dr. Herrmann Offizierslehrgangs-Absolventen der Bundeswehr Urkunden überreicht.

Von einem „Bundeswehrminister“ würde ich erwarten, dass er zumindest weiß, wie man ein Gewehr reinigt und anschließend wieder montiert. Wahrscheinlich muss man ihm erst einmal erklären, wo beim G36-Gewehr vorne und hinten ist.
Möglicherweise war Herrmann in seiner Jungerwachsenenzeit aber auch so kränklich, dass er bei seiner Musterung als wehrdienstuntauglich (Stufe T 5) eingestuft wurde (wurde Herrmann überhaupt gemustert?). (Zugegeben: der damalige Wehrsold für Grundwehrdienstleistende war nicht besonders üppig (ich spreche da aus eigener Erfahrung)).

Mein Fazit: Überwiegend eine Ansammlung von Schaumschlägern im Söder-Kabinett.

Auf Söder selbst will ich hier bewusst nicht eingehen, weil mir zu ihm genügend Dinge in seiner MP-Laufbahn einfallen würden, die den Rahmen einer Lesermail hier sprengen würde.

Dass Josef Riemensberger jun. jetzt ausgerechnet zu den Freien Wählern übergelaufen ist, stößt zumindest bei mir auf wenig Verständnis: Die Erdinger Rede des FW-Vorsitzenden Hubert Aiwanger vor wenigen Monaten („das Volk muss sich die Demokratie zurückholen“) hinterlässt zumindest bei mir den faden Beigeschmack, dass es Aiwanger in seiner Eigenschaft als stellvertretender bayer. Ministerpräsident während der letzten 5 Jahre wohl nicht gelungen ist, in Bayern die Demokratie zu etablieren (unabhängig davon, dass Aiwanger als bayer. Wirtschaftsminister bisher kaum Impulse im Freistaat gesetzt hat).

MfG
Guido Langenstück

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