Lesermail zum Bürgermeister-Brief im „Echinger Forum“ 11/23 

Der Bürgermeister-Brief in Ausgabe 11 ist ein Lobgesang auf sich und ein Jammern über Umstände – Fachkräftemangel. Ja, den haben wir. Wenn man allerdings so auf die Welt schaut – „Erziehungspersonal ist Mangelware“ -, dann ist die Einstellung klar – Menschen werden hier zu Objekten gemacht.

Kein Mensch hat Lust, als Objekt Arbeitskraft gesehen zu werden, da kann man noch so hohe finanzielle Anreize geben (die im Übrigen bei Kommunen immer noch begrenzt sind). Wenn ich arbeite, möchte ich in einer integren Kommune – nicht unter einem Bürgermeister, gegen den mehrere Gerichtsverfahren anhängig sind, – arbeiten und als Mensch mit meinen Fähigkeiten gesehen werden.

Gemessen werden Führungskräfte, und das ist ein Bürgermeister, am Handeln – da kann ich hören, dass er zu Weihnachten seinen Gemeinderat beschimpft. Das spricht nicht für integres Verhalten und es ist nicht motivierend, unter so einer Führungskraft zu arbeiten.

Gerade bei Fachkräftemangel sollte man zunächst die Menschen, für die ich als oberste Führungskraft Sorge trage, gut behandeln. Dann ist zumindest Fluktuation und Krankheitsquote nicht so hoch wie in unserer Gemeinde. Wo sich Menschen im Arbeitsprozess wohlfühlen, bleiben sie auch, und das wäre das beste Marketing, um Fachkräfte zu bekommen. Es spricht sich sozusagen herum, wer ein guter Arbeitgeber ist.

Im zweiten Teil seines Bürgermeisterbriefs erklärt er, dass seine Motivation für sein sogenanntes Studium von großem Mehrwert für die Gemeinde ist, und er beklagt indirekt, dass dieses Studium nicht wie bei Nachbargemeinden zu 100 % als Fortbildung von der Gemeinde finanziert wird.

Würde sich Herr Thaler um eine Fortbildung bemühen, welche der Gemeinde zugute käme, wäre das zu begrüßen, etwa im Verwaltungsrecht. Dort gibt es ja offensichtlich Defizite. Z. B. bei der Bayerischen Akademie für Verwaltungs-Management. 

Die Fortbildung, die sich unser Bürgermeister ausgesucht hat, dient nur seinen persönlichen Interessen und hat keinen Mehrwert für unsere Gemeinde.

Das genannte Institut IESE, an welchem Thaler seine Ausbildung nunmehr begonnen hat, ist keineswegs eine gewöhnliche staatliche Universität, schon gar keine deutsche, sondern wird von der sogenannten Universität Navarra einer privaten Universität kirchlichen Rechts mit Hauptsitz in Pamplona, Spanien, betrieben, die als korporatives Apostolatswerk der katholischen Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei geführt wird. Großkanzler der Universität ist der jeweilige (nota bene!) Opus-Dei-Leiter (seit 1982 Prälat) in Rom.

Annette und Dr. Andreas Erb

Ein Lesermail

  1. Sehr geehrte Erbs,

    ob es bei dieser Trägerschaft wohl gelingt, unserem Bürgermeister das einzuimpfen, was er in Ausübung seines Amts im Umgang mit anderen Menschen meistens vermissen ließ, nämlich christlich geprägte Werte wie Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Respekt etc.?

    Ich denke hier beispielsweise an den mittlerweile verstorbenen Herrn Landmann, die Mitglieder des Gemeinderats, die Mitarbeiter*innen des Rathauses und last but not least an die Echinger Bürger*innen oder Kooperationspartner, mit denen die Gemeinde jahrelang erfolgreich zusammen gearbeitet hat, wie die ehemalige Anwaltskanzlei.

    Werte, die bereits in der „Kinderstube“ vermittelt werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ob bei Thaler jedoch bereits „Hopfen und Malz verloren sind“, wird die Zukunft zeigen.

    Ingrid Brandstetter

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