Viele Köpfe für die Entwicklung

Nach dem Startsignal aus dem Gemeinderat haben sich nun auch fast hundert Echinger auf den Weg gemacht, die Entwicklung Echings der nächsten Jahre in einen Plan zu gießen. Gut 150 Besucher verfolgten die Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP) am Mittwoch im Bürgerhaus, 95 haben sich zur Beteiligung eingetragen.

Weil ein erster Aufruf zum Mitmachen beim Klimafrühling vor wenigen Wochen noch weitgehend ohne Resonanz verhallt war, hat das Rathaus die ursprünglich 12 Themenfelder, in die das GEP gegliedert ist, schon mal in sechs Arbeitskreise zusammengefasst, in der Hoffnung, wenigstens die akzeptabel bestücken zu können.

Der unverhofft große Run auf die Versammlung am Mittwoch im Bürgerhaus lässt nun doch wieder differenziertes Arbeiten zu. Dem theoretischen Idealfall, zu 12 Themenfeldern je zehn Interessenten zu gewinnen, kommen 95 Interessenten nun doch sehr nahe. Acht Arbeitskreise sollen nun gebildet werden. Mit 24 Unterschriften interessierten sich weitaus die meisten Mitmacher für Bildung und Kultur.

In den acht Arbeitskreisen sollen nun jeweils Leiter gefunden werden, die dann das jeweils erste Treffen organisieren; im Idealfall sollen dies Gemeinderäte sein, auch Mitarbeiter der Rathausverwaltung werden jedem AK zur Seite stehen.

Um Interessenten nicht durch die Angst vor einem unabsehbaren Engagement abzuschrecken, ist der Umfang der GEP-Planung bereits klar definiert: Dreimal wird sich jeder Arbeitskreis treffen, eine Bestandsaufnahme, eine Ideensammlung und eine abschließende Zusammenführung, dann ist Schluss.

Als Diskussionsgrundlage für die Themenfelder hat der Gemeinderat die groben Zielsetzungen bereits aus dem bestehenden GEP fortgeführt und neu festgelegt. „Vielen Themen sind seit 1975 immer noch aktuell“, schilderte Bürgermeister Sebastian Thaler bei seiner Begrüßung am Mittwoch.

Die Arbeitskreise sollen nun Vorschläge und Maßnahmen erarbeiten, wie die vorgegebenen Grundsätze und Ziele auch erreicht werden können. Der ehemalige Hallbergmooser Bürgermeister Klaus Stallmeister als Moderator des Prozesses nannte als ganz wesentlichen Aspekt der GEP-Entwicklung, „näher zusammenzurücken und gemeinsam voranzukommen“.

Nach der Benennung der acht AK-Leiter soll ein jeweils erstes Treffen unverzüglich erfolgen. Im Idealfall findet auch noch ein zweites Treffen vor den Sommerferien statt. Noch heuer könnte die Arbeit dann abgeschlossen und dem Gemeinderat ein fertiges GEP zur Verabschiedung vorgelegt werden.

3 Lesermails

  1. Ich bin zum ersten Mal zur Bürgerversammlung in Eching gegangen, obwohl ich Eching bereits vor 10 Jahren als Wahlheimat für mich entdeckt habe.

    Von besonderem Interesse war für mich, ob es unserem (Noch-)Bürgermeister gelingen würde, eine ausreichende Zahl an Bürgern*innen für die Mitarbeit am GEP und damit für die Übernahme von Verantwortung für die Entwicklung unserer Gemeinde zu gewinnen. Eben diese Verantwortung war es, die Thaler bei seinen Aktionen, die der Gemeinde zahlreiche Negativschlagzeilen und einen enormen Imageschaden bescherten, vermissen ließ.

    Während das Publikum aufmerksam der aussagekräftigen Folienpräsentation des Hallbergmooser Altbürgermeisters folgte, blickte unser Rathauschef mehr oder minder gelangweilt abwechselnd auf sein Handy oder seine Uhr, ohne das geringste Interesse daran zu zeigen. Herrn Stallmeisters Ausführungen ist es jedoch zu verdanken, dass sich schließlich eine ausreichende Zahl an Mitbürgern*innen bereit erklärte, an der Entwicklung des GEPs mitzuwirken. Nach Beendigung seines Vortrags beantwortete er geduldig die noch offenen Fragen und relativierte im persönlichen Gespräch die Bedenken bezüglich der Zusammenarbeit mit unserem mittlerweile vorbestraften Bürgermeister.

    Andererseits ist zu hoffen, dass der Zeithorizont des GEPs Thalers verbleibende Zeit im Amt überdauern wird, sodass die Entwicklung von Eching bei einem Neustart ohne Thaler endlich wieder an Fahrt aufnehmen und an die der Nachbarkommunen anknüpfen kann. Umso länger Thaler im Amt, umso länger prägt Stillstand das Ortsgeschehen (und das nicht nur bei der Kinderbetreuung). Einen Tag Thaler länger im Amt kostet unsere Gemeinde täglich einen weiteren Tag an Zukunft.

  2. Ein sinnvoller Ansatz, um Eching weiterzuentwickeln.

    Zum Glück erfolgte die Moderation durch den ehemaligen Hallbergmooser Bürgermeister Klaus Stallmeister und nicht durch (Noch-)Bürgermeister Sebastian Thaler.

    Was auffällig war: Bei der abschließenden Fragerunde entpuppte sich Thaler als wenig eingearbeitet in die Materie und benötigte zur Beantwortung von Bürgerfragen teilweise die Unterstützung einer seiner Mitarbeiterinnen, die ihm dann helfen konnte.

    Man darf hoffen, dass bei den sechs Arbeitsgruppen, bei denen die Teilnahme der Bürgerschaft nun gefordert ist, anschließend konkrete Lösungsvorschläge herauskommen und diese dann konsequent im Gemeinderat umgesetzt werden.

    @ Josef Gerber:
    Sehr gehrter Herr Gerber,
    Bezug nehmend auf Ihre Lesermail vom 07.06.24: Ich teile Ihren Unmut über Herrn Thaler.

    M. E. wäre es aber unklug, wenn sich die Echinger Bürger:innen nicht mehr für die Ortsentwicklung interessieren, nur weil ein (wg. Untreue vorbestrafter) Bürgermeister (noch) im Amt ist. Daher bin ich ganz bewusst, wenn auch verspätet, zur Versammlung am vergangenen Mittwoch gegangen und habe mich in die Liste für die Arbeitsgruppe „Erziehung und Bildung“ (geleitet von den GR-Mitgliedern Kerstin Rehm und Herbert Hahner) eingetragen.

    Ich denke, dass ich dort konstruktive Ideen einbringen kann (neben meinem Rentnerdasein arbeite ich bei der Metallinnung München/Freising/Erding in Garching als Dozent für FOS11-Klassen der Technik-FOS in München). Meine Schüler lernen während des neunwöchigen Praktikums von mir die Basics in Metallbearbeitung (feilen, bohren, drehen, fräsen, schweißen usw.). So haben die Schüler:innen der 13-köpfigen Klasse, die ich momentan unterrichte, vergangene Woche eine „Ariane 6“-Modellrakete aus Aluminium (nach technischer Zeichnung) angefertigt. Die sind jetzt alle stolz, was sie Mama und Papa daheim zeigen können.

    Die Kinder und Jugendlichen von heute sind unsere Nachfolger und bedürfen einer guten Erziehung und Bildung, damit der Wirtschaftsstandort Deutschland -langfristig betrachtet – international nicht abgehängt wird. Und die Kinder und Jugendlichen von heute werden nach der Ausbildung hoffentlich einen guten Job finden und Steuern und Rentenversicherungsbeiträge zahlen (müssen), damit Sie und ich eine sichere Altersrente haben. Nur so kann der Generationenvertrag funktionieren.

    Nur wegen Sebastian Thaler sollten wir den Kopf nicht in den Sand stecken, was unsere Zukunft in Eching betrifft. Thaler wird irgendwann gehen, Eching wird bleiben (zumindest solange, wie uns ein gewisser Wladimir Putin nicht mit seinen Atombomben vernichtet).

    MfG
    Guido Langenstück

  3. Leider war der Termin für viele arbeitende Bürger nicht gut gewählt (wieder einmal).

    Man hat gesehen, dass der Anteil jüngerer Bürger eher niedrig war, wobei es beim GEP vor allem um ihre Zukunft und die ihrer Kinder geht.

    Die Plakate hatten bei einigen auch, wie bereits während des Termins festgestellt wurde, eine falsche Erwartungshaltung geweckt. Wenn man Bürger partizipieren lassen will, sollte man sich auch ein wenig mehr an ihm/ihr orientieren.

    Es sind auch bei dieser Veranstaltung viele „alte Bekannte“ zu sehen gewesen. So wird Eching weiterhin im gleichen Fahrwasser bleiben und der Unmut der Bürgerschaft über Entscheidungen bleibt weiterhin hoch. Das konterkariert den eigentlichen Ansatz der Bürgerbeteiligung am GEP.

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