Einerseits sind die strittigen 4000 Euro für das Kindersportfest weniger als ein Promill des Gemeindehaushalts, andererseits ist das kein Argument. Wenn sich jetzt der Gemeinderat nach jeder anstrengenden Sitzung eine Luxussauna mit Ganzkörpermassage gönnen möchte, wären das auch nur Promille des Etats – aber es ginge trotzdem nicht.
Will heißen: die schiere Dimension der Zahl ist kein Argument an sich; es ist schon die verdammte Pflicht des Gemeinderates, darauf zu achten, wofür wieviel ausgegeben wird, auch wenn es in Gemeindekassen-Dimensionen Kleckerle-Beträge sind.
Um die 4000 Euro für das Fest einzusetzen, gibt es folgende Argumente (der Einfachheit übernommen von Anette Martin aus der Hauptausschusssitzung): ein familientaugliches Event, eine Werbeaktion für gesundheitsfördernde und sozial integrierende Sportbetätigung, Unterstützung einer ehrenamtlichen Initiative, Freude darüber, dass die beiden größten Sportvereine nicht nur nicht konkurrieren, sondern sogar kooperieren.
Und was spricht dagegen, die 4000 Euro einzusetzen? Nach der Argumentation der CSU spricht nur dagegen, dass 4000 Euro viel Geld ist und dass da ja irgendwie jeder kommen könnte. (Die FWler, die dagegen argumentiert hatten, haben dann dafür gestimmt, also lassen wir die mal besser weg.)
Angesichts des ehrenamtlichen Aufwands, der für so ein Event nötig ist – dargestellt etwa im Lesermail eines Co-Organisatoren – scheint das Risiko überschaubar, dass jetzt künftig alle paar Wochen andere Echinger Vereine derartige Feste auf die Beine stellen und dafür die Gemeinde anzapfen. Und 4000 Euro sind 4000 Euro sind 4000 Euro – oder eben 0,01 Prozent der Finanzmittel…
Was wäre erreicht, wenn die 4000 Euro nicht für das Kindersportfest ausgegeben werden? 4000 Euro mehr auf dem Konto, auf dem heuer 55 Millionen Euro bewegt werden.
Dass 4000 Euro im Gesamtvolumen marginal sind, ist kein Argument; dass eine Ausgabe Geld kostet, ist es aber noch viel weniger. Geld zusammenhalten, ist löblich. Aber ist der Kassenstand wirklich Selbstzweck einer Gemeinde? Wer will in so einer Gemeinde leben?