Grundsteinlegungsrichtfest für’s Rathaus

Nach exakt einem Jahr Bauzeit wurde am Donnerstag auf der Baustelle des neuen Rathauses gefeiert – ziemlich Eching-spezifisch eine Art Grundsteinlegungsrichtfest. Ein Erster Spatenstich war bei dem Projekt nicht angezeigt gewesen, weil ja nur umgebaut wird, eine Grundsteinlegung für den Anbau wurde auch nicht gemacht und ein „richtiges“ Hebweih gäb’s streng traditionsbewusst auch nicht, weil das Flachdach keinen Dachstuhl trägt – aber irgendwann wollte die Gemeinde dann doch mal irgendwas feiern.

Also gab es am Donnerstag im künftigen Bürgerbüro einen Richtschmaus, Schmuckbilder unter der Richtkrone und ein Grundstein wurde zur baldigen Einmauerung im Keller auch präsentiert. Bürgermeister Sebastian Thaler freute sich über einen bisher pannenfreien Bauverlauf. Der für den Spätherbst 2020 anvisierte Bezug wird sich allerdings leicht verzögern; im März 2021 soll das neue Rathaus öffnen.

40 Firmen und 20 Planungsbüros arbeiten auf der Baustelle oder haben ihre Aufträge für spätere Arbeiten in der Tasche. An Baukosten werden derzeit knapp 14 Millionen Euro erwartet, dazu kommen dann noch Außenanlagen im weiteren Umgriff. Beim Richtspruch versprach der Dachdecker: „Die Mauern steh’n in Ewigkeit.“

Das alte Rathaus war 1973 bezogen worden. Ungefähr seit der Jahrtausendwende stand eine Sanierung in unterschiedlicher Intensität immer wieder auf der Agenda. Richtig konkret wurde es dann ab 2007. Intensiv und über Monate wurde dann diskutiert, ob die vom damaligen Bürgermeister Josef Riemensberger glasklar verfochtene Sanierung plus Anbau der vernünftigere Weg sei oder ein Abriss mit anschließendem Neubau.

Mit knappen Mehrheiten wurde die Sanierung beschlossen, die immerhin auch eine komplette Entkernung des 72er Gebäudes bis auf’s Betongerüst bedeutete. 2014 war konkreter Planungsbeginn durch das Echinger Architekturbüro Wehkamp & Köhler. In unzähligen Sitzungen des Gemeinderats-Bauausschusses wie auch eines eigens installierten Arbeitskreises wurde die Planung begleitet, letzte Fragen entschieden und immer wieder kleinere Modifikationen beschlossen.

Im Juli 2018 ist die Rathausverwaltung in das angemietete Ausweichquartier an der Fürholzer Straße gezogen, im Oktober 2018 war Baubeginn mit der Radikalentkernung des alten Hauses und dem Bau des Anbaus an der Ostseite.

Architektin Susanne Wehkamp hatte noch den Richtspruch von 1972 parat, als der jetzige Altbau erstellt wurde. Vater Heinrich Wehkamp, heute Seniorchef des Planungsbüros, war anno ’72 hier Bauleiter. Damals kam im Richtspruch auch die bange Frage auf, „ob am End‘ wos Gescheids draus wird?“ Und für die Nutzung hatte der 72er Richtspruch schon den passenden Wunsch parat, der auch 2019ff noch gelten kann: In dem Haus möge „jedem Recht do wer’n“.

 

Grundsteinlegung, Richtfest – und eine Festtorte gab’s auch dazu. Architektin Wehkamp und Bürgermeister Thaler beim Anschneiden.

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