Die Grünen bezweifeln „das Fundament für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit in Rathaus und Gemeinderat“ mit Bürgermeister Sebastian Thaler. Dessen Amtsführung gebe „dem Gemeinderat immer wieder Anlass zu Irritationen“.
Insbesondere rügen die Grünen Thalers „mangelnde Bereitschaft zu Transparenz und Aufklärung“ im Umgang mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Die Grüne Gemeinderatsfraktion appelliert in einer Stellungnahme an den Bürgermeister, „alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe aufzuklären“.
Es gelte, „weiteren Schaden von der Gemeinde abzuwenden“. Dazu müsse Thaler „vollumfänglich mit den an Aufklärung interessierten Akteuren kooperieren und Konsequenzen ziehen“. Der Gemeinderat müsse nach der Rechnungseinsicht, die heute Abend bei einer Sondersitzung vorgenommen wird, „mit Nachdruck handeln“.
Die Grünen hatten bei den Kommunalwahlen 2016 und 2020 zu den Unterstützern Thalers gehört. Nachdem die Ermittlungen gegen den Bürgermeister bekannt wurden, hatten sie nach zwei Monaten als erste aus der Unterstützer-Riege reagiert und Einsicht in die Vorgänge gefordert.
„Bürgermeister Thaler – Für Echings Zukunft
Transparenz
Transparenz ist meines Erachtens eine essentielle Eigenschaft, um das Vertrauen der Menschen in die Politik zu stärken. So sollen Entscheidungen in unseren Gremien grundsätzlich öffentlich getroffen werden, sofern rechtlich zulässig. Von Vorabsprachen im geheimen Kämmerchen halte ich nichts. Mit der Presse und den Bürgerinnen und Bürgern pflege ich einen offenen Dialog und berichte laufend in den Ortszeitschriften, den sozialen Medien sowie auf dieser Webseite über aktuelle Themen.“
Dies war Thalers Wahlversprechen.
Die Grünen waren nicht die ersten, die aus der Unterstützerriege des ersten Bürgermeisters reagiert haben. Es waren die Freien Wähler, die mit dem von ihnen initiierten Erbpacht-Bürgerentscheid Thaler die Stirn geboten haben. Und das zu einem Zeitpunkt, wo die übrige Unterstützerriege Thaler noch kräftig die Stange gehalten hat.
Freundliche Grüße
Ingrid Brandstetter
Die neuerdings von den Grünen eingenommene Haltung ist sehr löblich. Doch warum kommt die Aufklärungsoffensive und der Appell an den Bürgermeister erst jetzt? Wurde der Druck auf die bunte Koalition vielleicht zu groß und versuchen sich die Grünen durch das Misstrauensvotum gegenüber dem Bürgermeister aus der Affäre zu ziehen? Warum wurde denn Herr Müller-Saala, der eine wichtige Rolle in der Aufklärung einnimmt, noch vor wenigen Monaten angefeindet?
Eins dürfen wir alle jedoch nicht vergessen. Welche Parteien haben den Bürgermeister unterstützt und ihm den Rücken gestärkt, bis es nicht mehr möglich war? Wer muss somit bei den nächsten Wahlen auch zur Kasse gebeten werden?
Mit freundlichen Grüßen
Marion Neuhauser