Axel Reiß ist neuer Zweiter Bürgermeister. Nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Stefanie Malenke (SPD) wählte der Gemeinderat am Dienstag mit 10:9 Stimmen den Grünen als Stellvertreter von Bürgermeister Sebastian Thaler.
Angesichts der seit langem belasteten Atmosphäre im Gremium aufgrund der Ermittlungen gegen den Bürgermeister sagte Reiß, er wolle „versuchen, Gräben zu überwinden“. Die CSU hatte als Kandidaten Josef Riemensberger vorgeschlagen, den Sohn des langjährigen Bürgermeisters.
Das Abstimmungsergebnis der geheimen Wahl entspräche einem Votum der „Bunten Koalition“ aus SPD, Grünen, „Bürgern für Eching“, ÖDP plus dem Bürgermeister für Reiß sowie von CSU, FW und FDP für Riemensberger. Der CSU-Kandidat war wegen eines Klinik-Aufenthalts nicht anwesend. Aus seinem potentiellen „Lager“ fehlte bei der Sitzung eine weitere Stimme, bei den „Bunten“ waren vier Räte abwesend.
Aktuell stellen die Grünen mit Reiß und Leon Eckert nun den Zweiten und Dritten Bürgermeister in Eching, wobei Eckert seinen Rückzug nach seiner Wahl in den Bundestag bereits angekündigt hat.
Das Bild zeigt die Vereidigung von Reiß (re.) durch Bürgermeister Thaler.
Freiheit für Dietersheim, Übertritt zu Garching!
Die Wahl von Herrn Reiß zum 2. Bürgermeister von Eching zementiert geradezu den Stillstand in Eching. Als Referent für Bürgerbeteiligung und Digitalisierung hat er es nicht geschafft, in 6 Jahren endlich eine Überarbeitung der Gemeindehomepage zu bewerkstelligen.
Aufklärung der Thalerschen Eskapaden? Fehlanzeige! Auch er hat stets versucht, die Machenschaften unter den Teppich zu kehren und eben nicht aufzuklären, insofern tritt er in die Fußstapfen von Frau Malenke.
Dass die SPD Eching es nicht schafft, einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus den eigenen Reihen aufzustellen, liegt an der nicht mehr vorhandenen Personaldecke.
Persönlich haben wir Herrn Reiß bei einer Versammlung der Grünen anlässlich der Gemeinderatswahl 2020 im Restaurant Lokitos in Dietersheim kennengelernt. Er versuchte, die Versammlung zu leiten und erst einmal Arbeitsgruppen einzurichten, was ihm aber gänzlich misslang. Die Dietersheimer Bürger*innen sind kein Waldorfkindergarten und der „Stuhlkreis“ kein geeignetes Mittel zur politischen Auseinandersetzung. Als dann noch über die hohe Qualität der Dietersheimer Böden (30 cm Humus mit Steinen, darunter Kies, nach 5 Metern Grundwasser) referiert wurde, machte er sich und die Grünen gänzlich lächerlich und wurde von den ortsansässigen Bauern und Grundstücksbesitzern ausgelacht.
Die Ausweitung der TU München auf Dietersheimer Gemarkung sollte durch Einwirkung Echings auf die Stadt Garching, welche dafür gar nicht zuständig ist, gebremst werden (Hochschulen fallen in die Zuständigkeit des Freistaates Bayern). Eine Ortsumgehung von Dietersheim war von den „Bunten“ nicht erwünscht, obwohl sich der Freistaat und auch die Technische Universität München an den Kosten beteiligen würde. Stattdessen gibt man nach einer ach so erfolgreichen Klausur ein Gutachten in Auftrag, was nach Aussagen von Herrn Bimesmeier so zu erstellen war, dass es zur erwünschten Ablehnung der Ortsumfahrung im Gemeinderat kommen würde.
Nun ist es natürlich in Dietersheim so, dass man sich ohnehin fragt, was man eigentlich mit der Gemeinde Eching am Hut hat. Böse Zungen behaupten, der Wertstoffhof sei das Beste an Eching, können doch die Dietersheimer ihren Dreck nach Eching fahren.
Schöner als Eching ist Dietersheim sowieso, was sich trotz weitgehend fehlender Infrastruktur in den höheren Bodenrichtwerten für Dietersheim niederschlägt. Es lebt sich recht gut in Dietersheim, es gibt ein Gemeinschaftsgefühl, zum Einkaufen fährt man nach Garching und in den öffentlichen Verkehr steigt man an der Haltestelle der U6 auf dem Campus ein.
Die Zugehörigkeit Dietersheims zu Garching brächte den Dietersheimer Bürgern, Garching und auch der TUM nur Vorteile:
Die lange versprochene Ortsumgehung von Dietersheim würde im Zuge der Campuserweiterung wohl recht zügig gebaut werden.
Eine Verlängerung der U6 wird vom MVV ausschließlich zur Anbindung des Flughafens und somit über Dietersheim und Mintraching geplant. Eine Verlängerung nach Eching und Neufahrn ist dagegen als unwirtschaftlich erkannt und abgelehnt worden.
Die geplante Umgehungsstraße von Dietersheim böte Platz für die Ausweisung neuer Baugebiete für gutbezahlte TUM-Mitarbeiter*innen, die Erweiterung der TUM und eventuelle Startup- und Hightech-Unternehmen auf Dietersheimer Grund.
Dietersheim würde Ortsteil der Universitätsstadt Garching mit moderner Verwaltung und größerer Bürgernähe.
Herr Thaler könnte ja nach Eching in die Lessingstraße ziehen. Auf Mosaikstelen und Bänke des Kulturforums verzichten die Dietersheimer Bürgerinnen und Bürger im Gegenzug gerne.
Annette und Dr. Andreas Erb
Da Herr Reiß bei seiner Vereidigung gestern einen Treueeid gem. § 27 Bayer. KWBG (Kommunalwahlbeamtengesetz) abgelegt hat, ist er als 2. Bürgermeister verpflichtet, Schaden von der Gemeinde abzuwenden (was er als vereidigtes Gemeinderatsmitglied ohnehin schon ist).
Bekanntlich hat sich der 1. Bgm. von Eching, Herr Thaler, die im Zusammenhang mit seiner privaten Rauferei am 01.08.18. entstandenen Kosten (lt. SZ-Bericht vom 21.12.21 (Überschrift: „Ganz schön teuer“) waren es insgesamt ca. 72.400 €) per mehrheitlichen Gemeinderatsbeschlüssen von der Gemeinde erstatten lassen (was offensichtlich rechtswidrig war und zu einem (noch nicht rechtskräftigen) Strafbefehl gegen Thaler führte (zur Erinnerung: https://echinger-zeitung.de/2022/03/21/strafbefehl-gegen-thaler).
Nach meinem Kenntnisstand hat Herr Thaler die zu Unrecht von der Gemeinde für ihn bezahlten 72.400 € bis dato nicht an die Gemeindekasse erstattet. Daher wird es nun Aufgabe des 2. Bürgermeisters sein, den durch Herrn Thaler verursachten finanziellen Schaden für die Gemeinde Eching schnellstmöglich bei Herrn Thaler einzutreiben.
Ich gehe fest davon aus, dass sich Herr Reiß nicht durch Unterlassung selbst strafbar machen will und deshalb die für die Rücküberweisung der kompletten Summe notwendigen Schritte unverzüglich (!) einleitet (zumal auch er der m. E. widerrechtlichen Kostenübernahme im Gemeinderat stets zugestimmt hatte).