Der Bauschutt und die Zehnerpotenzen

Ein Kubikmeter fasst 1000 Liter, damit sind 25 Liter soundsoviel Kubikzentimeter – und wie viel ist das in Euro? Bei der Neuverbuchung der kassenwirksamen Leistungen im Zuge der gesetzlich notwendigen Einführung einer Umsatzsteuer hatte das Rathaus verzwickt zu rechnen.

Am Wertstoffhof wird für die Annahme eines 25-Liter-Eimers Bauschutt 2,50 Euro verlangt. Dies ist die einzige Abgabe am Wertstoffhof, die mit Kosten belegt ist. Die Menge wird nicht gemessen, sondern geschätzt, „sehr großzügig geschätzt“, wie Bürgermeister Sebastian Thaler betonte.

Die meisten Kommunen weisen die Gebühr für die Annahme von Bauschutt in Kubikmetern aus. Den Spitzensatz in der Umgegend verlangt die Stadt München mit 40 Euro für den Kubikmeter, andere Kommunen 10 bis 15 Euro.

Anhand der gültigen Maßeinheiten würde der Echinger Wert umgerechnet demnach 100 Euro für den Kubikmeter bedeuten. Das sei „ein bissl sehr teuer“, merkte der Bürgermeister an, „da hat sich wohl mal jemand um den Faktor zehn verrechnet.“

Er schlug daher vor, künftig für den Viertel Kubikmeter, also 250 Liter, drei Euro zu berechnen. Der bisherige Preis würde sich damit um diesen Faktor zehn wieder reduzieren.

Der dienstälteste Gemeinderat Georg Bartl erinnerte sich allerdings daran, dass die kuriose Gebührenfestsetzung durchaus den Sinn gehabt haben könnte, die Abgabe auf kleine Mengen zu limitieren, was beabsichtigt sei. Eine Preisangabe für Mengen, die man gar nicht annehmen wolle, sei nicht effektiv.

Zudem hieß es auf Nachfrage aus der Gemeindekämmerei, die Entsorgung der Bauabfälle sei auf der Basis des bisherigen Gebührensatzes kostendeckend. Würde der nun um den Faktor zehn reduziert, risse dies zwangsläufig ein Loch in die Bilanzen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Gebührenfestsetzung zu vertagen.

Ein Lesermail

  1. Kein Wunder, dass die Gemeinde Eching ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Abgabe von Bauschutt beim Bauhof ordentlich schröpft: Schließlich müssen Einnahmen generiert werden, die die Eskapaden unseres (Noch-)Bürgermeisters Sebastian Thaler finanzieren (nochmals zur Erinnerung: Thalers Raufereigeschichte hat den Echinger Steuerzahler schlappe 72.400 € gekostet) und der Kauf des ehem. „Huberwirt“ hat ein paar Millionen gekostet (der Huberwirt darf wg. angeblicher Brandschutzmängel nicht genutzt werden (außer der Saal im Erdgeschoss, der als Corona-Testzentrum genutzt wird)).

    Frage mal, Herr Thaler: Warum wurden die Brandschutzmängel nicht vor dem Ankauf festgestellt? Gab es da etwa keine Fachexpertise, die das schon vorher (!) hätte feststellen können?

    Schilda lässt grüßen!

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