500 Prozent mehr Zuschuss, da tun wir nicht rum!

In einer kurzen Auszeit vom allfälligen Bemühen, Ausgaben zu sparen und Einnahmen zu erhöhen, hat der Gemeinderat mal rasch einen Zuschuss um 500 Prozent erhöht.

Die drei Feuerwehren in der Gemeinde erhielten bislang als Obolus für ihren jährlichen Vereinsausflug je 200 Euro, künftig werden das je 1200 Euro sein. In einer über halbstündigen Diskussion war sich das Gremium zuvor weitgehend einig gewesen, dass die Erhöhung zu drastisch sei, um sie dann aber zu beschließen.

Die Spende in die Vereinskasse ist seit D-Mark-Zeiten unverändert, weswegen die drei Feuerwehrvereine jetzt eine Erhöhung angezeigt gesehen hätten. Weil mit dem Geld der Bus für die Ausflüge bezahlt werden soll, wurde die gewünschte Höhe diesem Bedarf angepasst.

Der Gemeinderat war sich einig, den Uralt-Betrag erhöhen zu wollen, und schien ebenso einig, dies nicht um 500 Prozent zu tun. Konkret eingebracht wurden neue Sätze von 1000 Euro, eine Verfünffachung, oder 600 Euro, auch noch eine Verdreifachung.

Die Gemeindekämmerei erinnerte daran, dass die Feuerwehren auch Zuschüsse pro Kopf der Aktiven erhielten, mit denen soziale Unternehmungen finanziert werden können, 82,50 Euro je Feuerwehrler in Eching und 50,50 Euro in Dietersheim und Günzenhausen.

Manfred Wutz regte an, diese Kopfbeträge zu erhöhen und den gesonderten Zuschuss zum Vereinsausflug dafür zu streichen, was aber nicht weiter verfolgt wurde, offenbar aus alter Tradition.

Nach kleineren Unstimmigkeiten um die Geschäftsordnung wurde schließlich unter den unterschiedlichen Vorschlägen der höchste Betrag zuerst abgestimmt. Weil die Gemeindeverwaltung empfohlen hatte, den Zuschuss nicht auf 1200 Euro zu erhöhen, wurde über den negativen Vorschlag abgestimmt.

Das Ergebnis lautete jedoch 9:9 und bei einem Stimmenpatt ist der Antrag abgelehnt. Einen Antrag negativ zu stellen, um ihn dann via Patt negativ zu bescheiden und damit doch anzunehmen, wurde nun allerdings als etwas schräg angesehen.

Also wurde noch mal positiv abgestimmt, die 1200 Euro auszuzahlen, wie es auch der Antrag der Feuerwehren gewesen war. Über das Hick-Hack der Abstimmungsmodalität hat dann auch ein Gemeinderat seine Meinung geändert, so dass der Zuschuss nun mit 10:8 Stimmen beschlossen wurde.

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