Dinner for one

Nach dem Eklat bei der Weihnachtsfeier 2022 des Gemeinderats haben heuer zahlreiche Gemeinderäte angekündigt, die traditionelle Feier zu boykottieren. Ob und in welcher Form sie nun stattfindet, ist jetzt offen.

Bei der letzten Gemeinderatssitzung vor dem üblichen Fest kündigte FW-Sprecher Christoph Gürtner an, seine Fraktion werde nach den Attacken Thalers bei der jüngsten Weihnachtsfeier nicht an einer Feier teilnehmen, „an der dieser Bürgermeister auch teilnimmt“. CSU und FDP schlossen sich der Absage sofort an.

SPD-Sprecher Herbert Hahner zeigte sich regelrecht schockiert von dem Vorstoß. Die Feier sei „eine Weihnachtsfeier des Gemeinderates“, betonte er, das zu boykottieren, sei „nicht sehr gemeinschaftsfreundlich“. Er jedenfalls habe es nie so gesehen, „wegen des Bürgermeisters zu kommen, sondern weil wir alle da sind“.

Leon Eckert (Grüne) zeigte sich enttäuscht, dass die FW vorgeprescht und es nicht zu einer Absprache unter den Fraktionen gekommen sei. Dann hätte man „ein gemeinsames Vorgehen“ abstimmen können. Auch er sähe den Gedanken der Gemeinschaft im Gemeinderat im Vordergrund der Feier.

Thaler sagte dazu nur, er habe sich bei der Ausfertigung der Einladung ohnehin überlegt, die Feier gar nicht mehr stattfinden zu lassen, sondern den dafür nötigen Aufwand an einen wohltätigen Zweck zu spenden: „Das fände ich viel schöner.“  

Nach den massiven Attacken des Bürgermeisters bei der Weihnachtsfeier 2022 hatten die Grünen eine Entschuldigung gefordert, die SPD den Bürgermeister gerügt und die FW „das Tischtuch als zerschnitten“ bezeichnet. Thaler hatte darauf nie reagiert.

Neu-Gemeinderätin Kerstin Rehm (CSU), vor Jahresfrist nicht dabei, appellierte an die Runde, die Positionen nochmal zu überdenken und „einen Weihnachtsfrieden im christlichen Sinne“ ernst zu nehmen.

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