Für die amtliche Zertifizierung zur „fahrradfreundlichen Kommune“ hat das Rathaus gerade Theorie gebüffelt. In der Woche vor den Ferien nahmen die Fahrradbeauftragten der Gemeindeverwaltung plus interessierte Gemeinderäte an einem Seminar der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen“ im Echinger Rathaus teil.
Thema war dabei der Weg von Radwegebau durch die Instanzen, Tipps für Förderprogramme und Foren zum Erfahrungsaustausch. Auch für die Gestaltung von „Kreuzungen“ zwischen Radwegen und Grundstückszufahrten, wie sie etwa im Gewerbegebiet Ost in rascher Folge den Radverkehr erschweren, gab es Handreichungen.
Konkrete Maßnahmen auf dem Weg zum Zertifikat sind derzeit der Bau des Radwegs nach Garching, der am 24. Juni startet, oder die Beleuchtung des Radwegs zwischen Eching und Günzenhausen. Die Solarlampen sind bereits bestellt und sollen im Sommer schon Sonnenenergie tanken.
Als weitere Maßnahme sind über 600 moderne Fahrradstellplätze am Bahnhof gerade in Planung. Für eine Radwegeverbindung entlang der S-Bahn-Linie von Freising über Neufahrn, Eching, Unter- oder Oberschleißheim bis zur U-Bahn in Feldmoching haben sich die beteiligten Kommunen zusammengetan und gerade eine Planungsanalyse in Auftrag gegeben.
Ein Radschnellweg zwischen den Hochschulen Garching und Weihenstephan ist bereits skizziert, hier kann mindestens Dietersheim unmittelbar angebunden werden. Das Rathaus bemüht sich da gerade um den nötigen Grunderwerb auf Echinger Flur.
Und ebenso versucht Eching, an die erste „Rad-Autobahn“ des Münchner Umlands anzudocken, die vom Stadtkern der Landeshauptstadt bis Unterschleißheim führen wird. Hier muss im Gemeindegebiet noch ein Lückenschluss zwischen dem Hollerner See und der Bundesstraße B13 angelegt werden. Auch dazu laufen gerade Grundstücksverhandlungen.
Als formale Neuerung hat der Echinger Fahrradbeauftragte Leon Eckert, Gemeinderat der Grünen, gerade einen Antrag eingebracht, künftig bei Neubauten oder Umnutzungen auch Zahl und Mindeststandards von Fahrradstellplätzen so festzuschreiben, wie es bei Auto-Parkplätzen schon seit jeher die Regel ist.
Und schließlich wird ein uraltes Projekt im Rathaus gerade wieder ausgegraben. Vor Jahren hatten die Nachbargemeinden der NordAllianz, die seit geraumer Zeit eine gemeinsame Radwegekarte auflegen, auch eine gemeinsame Beschilderung durch die neun Kommunen geplant. Das Schilderkonzept muss wohl in irgendwelchen Rathausschubladen schlummern und soll nun umgesetzt werden.